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12.11.1999 14:43

Streit um Computer für Schulen - Kritik an Bildungsministerin Bulmahn - Es geht um 20 - 30 Mrd. DM!

Tibor Werner Szolnoki Stabsstelle Presse, Kommunikation und Marketing
Universität Paderborn

    Streit um kostenlose Computer für Schulen in Deutschland

    Paderborner Professor kritisiert Vorschlag der Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn und bietet Lösung: "Es geht bei etwa 70.000 Schulen um insgesamt 20 bis 30 Milliarden DM!"

    Bundesverband Informations- und Kommunikations-Systeme e.V. (BVB) warnt vor "Computermüll an unseren Schulen"

    Paderborn. In die in Deutschland zur Zeit geführte Debatte um geeignete Wege, Schulen großflächig mit leistungsfähigen Computern auszurüsten, schaltet sich jetzt Professor Fevzi Belli von der Universität Paderborn ein: "Gebrauchte Geräte und Programme müssen, wenn sie sinnvoll in der Ausbildung unserer Kinder eingesetzt werden sollen, unbedingt auf Qualität geprüft sein."

    Kontakt: Prof. Dr. Fevzi Belli, Tel.: 05251-60-3448, Fax: -60-3246, E-Mail: belli@adt.uni-paderborn.de, Internet: http://adt.uni-paderborn.de/

    Fortsetzung PM:
    Qualität, die sich für Prof. Belli von der Universität Paderborn nicht nur in störungsfrei arbeitenden Bedienelementen und Programmen zeigt. "Wichtig ist vor allem, dass Programme und Bausteine jederzeit auf den neuesten Stand der Informationstechnik gebracht werden können. Das muss und kann nach wissenschaftlichen Kriterien geprüft und zertifiziert werden."

    Der Professor für Datentechnik hat mit seiner Arbeitsgruppe Prüfverfahren entwickelt, die Computersysteme auf ihre "Verlässlichkeit" und "Kreislauffähigkeit" hin überprüfen können. "Man kann nicht einfach alte Geräte in die Schulen stellen und damit glauben, eine Hightech-Ausbildung für unsere Kinder zu haben", entgegnet Belli auf den Vorschlag der Bildungsministerin Edelgard Bulmahn, die die Computerindustrie zur kostenlosen Spende von Computersystemen an Schulen aufgefordert hat. "Ein vier Jahre alter Computer taugt meistens nur noch dazu, Adressen zu speichern und Texte zu bearbeiten." Für die Arbeit im Internet oder das Anwenden komplexer Grafiksysteme seien solche Systeme nicht geeignet. Ähnliches hatte bereits der Bundesverband Informations- und Kommunikations-Systeme e.V. (BVB) festgestellt, der vor "Computermüll an unseren Schulen" warnte.

    "Unsere Prüfung der Systeme bietet eine Lösung für den Streit" ist sich Belli sicher. Halten Informationssysteme den von seinem Bereich entwickelten Prüfkriterien stand, sollen sie ein Zertifikatssiegel bekommen. Dadurch wird den Schulen die Möglichkeit geboten festzustellen, ob die erworbenen oder gespendeten Systeme jederzeit mit neuester Technologie nachgerüstet werden können. Ziel sei es, die Systeme in einen Kreislauf zwischen Hersteller und Anwendern zu führen.

    Um solche kritischen Prüfungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zu fundieren und kontinuierlich entsprechend der neuesten Ergebnisse der Forschung zu aktualisieren, steht Belli kurz vor der Gründung des weltweit ersten Instituts für "Verlässlichkeit und Kreislauffähigkeit". Durch die Institutsarbeit will Belli jedoch nicht nur eine Lösung im aktuellen Streit um PCs in Schulen herbeiführen. Die Prüfkriterien sollen in Zukunft bereits bei der Entwicklung und Herstellung neuer informationstechnischer Systeme angewendet werden, um unnötigen, zukünftigen Elektronikschrott zu vermeiden.

    Bei etwa 70.000 Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen in Deutschland und einem Bedarf von 700.000 bis 1 Million Rechnern müsse bei neuen PCs im Wert von je ca. 2.500 DM bei der Anschaffung ein Finanzvolumen von ca. 2 bis 2.5 Milliarden DM ohne spezielle Schul-Software einkalkuliert werden. Komme eine angemessene Konfiguration hinzu, addierten sich die Kosten auf insgesamt 5 Milliarden DM ohne Folgekosten. Auf 5 - 10 Jahre berechnet, ergäbe sich somit ein Bedarf von etwa 20 - 30 Millarden Mark bei Neugeräten. Nach dem Konzept von Prof. Belli könne dieser Betrag durch den Einsatz von gebrauchten, aber kontinuierlich technisch aktualisierten Rechnern mindestens halbiert werden.


    Weitere Informationen:

    http://adt.uni-paderborn.de/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Pädagogik / Bildung, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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