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17.11.1999 15:58

Jod und Schilddrüse

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Jodmangel ist eine der Hauptursachen für die Entstehung von Schilddrüsenerkrankungen. Wieviel Jod braucht die Schilddrüse im Alltag? Und wieviel Jod verträgt die Schilddrüse in der Klinik? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des 15. Münsterschen Schilddrüsen-Symposiums, das am Samstag, 20. November 1999, am Universitätsklinikum stattfindet. Veranstalter sind die Medizinische Klinik B, die Klinik für Nuklearmedizin und die Klinik für Allgemeinchirurgie der Universität Münster in Kooperation mit der Akademie für ärztliche Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe. Ziel der Tagung ist es, dem praktisch tätigen Arzt Anregungen zur Betreuung seiner Patienten zu vermitteln.

    Nach Worten von Tagungsorganisatorin Privatdozentin Dr. Karin Hengst, Oberärztin der Medizinischen Klinik B, konnte die Jodversorgung in Europa und in vielen außereuropäischen Ländern in den letzten Jahren verbessert werden. Dadurch ging die Häufigkeit einer Schilddrüsenvergrößerung (Strumabildung) sowie einer Schilddrüsenautonomie mit Überfunktion (Hyperthyreose) zurück. Gleichzeitig verweist die Medizinerin darauf, dass in Deutschland die Mindestjodzufuhr durch jodiertes Speisesalz nach wie vor nicht ausreichend sei. Allerdings ist die Jod-Prophylaxe bei familiärer und individueller Veranlagerung zu einer Schilddrüsenvergrößerung heute hinreichend bekannt. Auch die Sicherstellung einer ausreichenden Jodversorgung in der Schwangerschaft wird nach Angaben Hengsts mittlerweile breit akzeptiert. Umstritten ist dagegen die Frage der Dosierung und der Dosisverteilung, da Jod bei allen positiven Effekten auch als ein möglicher Auslöser für die Ausbildung von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse gilt.

    Das im Lehrgebäude des Zentralklinikums der Universität Münster stattfindende Schilddrüsen- Symposium beginnt um 9.30 Uhr mit der Begrüßung und Einführung durch den Direktor der Medizinischen Klinik B Prof.Dr.Dr. h.c. Domschke. In seinem Haupttreferat zum Thema "Wieviel Jod braucht die Schilddrüse im Alltag?" wird Prof. Dr. H. Schicha, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin der Universität Köln, neueste Daten zur Jodversorgung und zur Auslösung von Autoimmunphänomenen darlegen. Im zweiten klinischen Teil wird Prof. Dr. Werner Böcker, Direktor des Gerhard-Domagk-Instituts für Pathologie der Universität Münster, die Auswirkungen einer erhöhten Jodexposition auf die Schilddrüse erläutern. Über den Einsatz jodhaltiger Kontrastmittel in der Radiologie spricht anschließend Prof. Dr. Walter L. Heindel, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie der Universität Münster, bevor Dr. Wilhelm Haverkamp, Oberarzt der Medizinischen Klinik C der Westfälischen Wilhelms-Universität, die kardiologischen Aspekte der Jodzufuhr beleuchtet.

    Im abschließenden Vortrag von Prof. Dr. Norbert Senninger, Direktor der Klinik für Allgemeinchirurgie der Universität Münster, geht es um den Jodeinsatz in der Chirurgie und die sich daraus ergebenden Probleme. Zu Ende geht das Schilddrüsen-Symposium gegen 13 Uhr mit einer ausführlichen Diskussion mit dem Auditorium. Nach Angaben der Veranstalter hat sich das Konzept des seit 1985 stattfindenden Münsterschen Schilddrüsen-Symposiums sehr gut bewährt, was sich nicht zuletzt stets in einer hohen Teilnehmerzahl zeigte.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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