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24.05.2006 08:54

Keine Zukunft für Meister Petz? - Deutsche Wildtier Stiftung fordert breiten gesellschaftlichen Dialog zum Umgang mit Rückkehrern

Sven Holst Kommunikation
Deutsche Wildtier Stiftung

    Selten schafft es ein Wildtier derartig für Schlagzeilen zu sorgen, wie diese Tage ein Bär in Bayern. Seit über 170 Jahren ist zum ersten Mal wieder ein Braunbär in Deutschland aufgetaucht. Damit hat er nicht nur die Grenze von Österreich nach Deutschland überschritten, sondern anscheinend auch die Grenzen des "zur-Zeit-Möglichen" zwischen Mensch und Wildtier: Die Landesregierung hat den Bären zum Abschuss freigegeben.

    Obwohl schon seit Langem von vielen Experten erwartet, hat der erste Braunbär in Deutschland nach der ersten Begeisterung nun schnell zu allgemeiner Ernüchterung und Ratlosigkeit, ja sogar Panik und Wut bei den Betroffenen geführt. "Die konkrete Situation in Bayern scheint sehr speziell und kann von hier aus nicht beurteilt werden." so Sven Holst, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. "Die Experten vor Ort müssen die Lage einschätzen, die Menschen schützen und die richtigen Entscheidungen treffen." Aber die dortige Situation dürfe nicht die generelle Diskussion um die Rückkehr von Wildtieren beeinflussen. Die Deutsche Wildtier Stiftung begrüßt grundsätzlich die Rückkehr von in Deutschland einst ausgestorbenen Arten. Ist sie doch auch Indikator für positive Veränderungen in der Natur.

    Aber für den langfristigen Erfolg bedarf es tragfähiger Konzepte und vor allem einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz. "Wichtig ist es, Mittel und Wege zu finden, dass Mensch und Wildtier dann auch miteinander leben können. Eine Gefährdung des Menschen darf es dabei nicht geben. Im Vorfeld muss geklärt werden, welche Auswirkungen diese Wildtiere für den Menschen in den jeweiligen Regionen haben könnten. Auch müssen Lösungen für eventuelle wirtschaftliche Schäden gefunden werden. Vor allem Aufklärungsarbeit ist unumgänglich!"

    Laut einer repräsentativen EMNID-Umfrage im Auftrag der Deutschen Wildtier Stiftung aus dem vergangenen Jahr, ist die Hälfte (49 %) aller Deutschen der Meinung, dass alle einst in Deutschland lebenden Wildtiere das Recht haben, sich hier wieder anzusiedeln. Weniger als ein Drittel der Bevölkerung (30 %) sprach sich gegen eine Rückkehr von Wolf und Braunbär aus. Nur 18 % nannten hierfür als Begründung mögliche wirtschaftliche Schäden, wie etwa das Reißen von Schafen. Auch eine aktuelle Umfrage der Süddeutschen Zeitung zeigt eine überwiegend positive Haltung gegenüber dem Rückkehrer: Nur 13 % sprechen sich dafür aus, dass der Bär - immerhin Tier des Jahres 2005 - getötet werden soll.

    +++
    Die gemeinnützige Deutsche Wildtier Stiftung mit Sitz in Hamburg wurde 1992 von Haymo G. Rethwisch gegründet. Ihr Ziel ist es, einheimische Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen zu fördern und erlebbar zu machen. Schirmherr der Deutschen Wildtier Stiftung, die zu den bedeutendsten Stiftungen für Natur- und Wildtierschutz in Europa zählt, ist Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Roman Herzog.
    Pressekontakt
    Deutsche Wildtier Stiftung: Sven Holst, Geschäftsführer, Billbrookdeich 210, 22113 Hamburg, Telefon: 040 / 73 33 93 31, Fax: 040 / 7 33 02 78, S.Holst@DeWiSt.de, http://www.DeutscheWildtierStiftung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.DeutscheWildtierStiftung.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Politik, Recht, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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