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01.06.2006 09:45

Stahl und Chips: DFKI-Softwareagenten unterstützen Produktionssteuerung

Reinhard Karger M.A. DFKI Saarbrücken
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH

    Kaiserslautern, Saarbrücken und Bremen, 1. Juni 2006

    Die Fertigungsprozesse in der Stahlindustrie werden von klassischen ERP-Systemen nur unzureichend abgebildet. Die Saarstahl AG und das DFKI haben deshalb gemeinsam ein Dispositionssystem auf der Basis von Softwareagenten entwickelt, das die Planung und Überwachung der Stahlproduktion im Werk Völklingen unterstützt: MasDispo - Multiagententechnologie in der Stahlproduktion.

    Die Implementierungsphase wird mit dem Produktivstart im Mai 2006 abgeschlossen. Vor dem Produktiveinsatz formuliert die Saarstahl AG, Walter Pressmann, Leiter der Informatik, Saarstahl AG: "Flexibilität und schnelle Reorganisation sind unabdingbare Produktionskriterien bei der Produktionsplanung und -überwachung in dynamischen Umgebungen wie der Stahlproduktion. Die Softwareagenten des DFKI sind für uns ein wichtiges Werkzeug."

    Das agentenbasierte System des DFKI wird im Leitstand des Stahlwerks in Völklingen eingesetzt und unterstützt die Planung und Steuerung der Stahlproduktion. MasDispo berechnet für ein gegebenes angestrebtes Tagesprogramm eine nach auswählbaren Parametern optimale Lösung, vergleicht aktuelle Produktionsdaten mit Fertigungsplänen der jeweiligen Aggregate, erkennt Abhängigkeiten und Auswirkungen, aber auch potenzielle Abweichungen vom geplanten Produktionsablauf und unterstützt ihre Behebung.

    Dr. Klaus Richter, Leiter der Betriebseinheit Stahlwerk, erläutert: "Aufgrund der engen Temperaturführung im Stahlwerk haben wir nur geringen zeitlichen Spielraum in der Produktion. MasDispo hilft uns, drohende Abweichungen vom geplanten Produktionsablauf rechtzeitig zu erkennen und somit zu vermeiden."

    "Im Mittelpunkt von MasDispo steht die kurzfristige Planung des Stahlwerks auf Basis eines Tagessollplans", so Dr. Klaus Fischer, DFKI-Projektleiter: "Aufgabe des agentenbasierten Planungssystems ist eine optimale Auslastung der Stahlwerksaggregate und der Produktionsressourcen."

    Das langfristige Ziel der Zusammenarbeit zwischen dem DFKI und der Saarstahl AG ist das vollständige computergestützte Management der Lieferkette (Supply Chain Management, SCM): Die Kundenbestellungen steuern die Produktion über die ganze Kette von der Roheisenanlieferung im Stahlwerk bis zur Weiterverarbeitung in den Walzwerken. Prof. Dr. Jörg Siekmann, Forschungsbereichsleiter am DFKI, erklärt: "Angestrebt ist ein komplettes agentenbasiertes Lieferkettenmanagement-System, welches den Materialfluss in der Produktionskette der Saarstahl AG plant und überwacht. Natürlich ist unser System nicht auf den Einsatz in Stahlwerken beschränkt. Agentenbasierte Lösungen können Planung und Steuerung unterstützen und so die Produktivität weiter steigern, aber auch volkswirtschaftlich den Produktionsstandort Deutschland konkurrenzfähig halten."

    Am DFKI werden im Projekt ATHENA (Advanced Technologies for Interoperabilty of Heterogenous Enterprise Networds and their Applications) Agententechnologien zur Unterstützung der Interoperabilität von Geschäftsprozessen untersucht. Die Integration von Agententechnologien mit dienstorientierten und modellgetriebenen Architekturen steht dabei technologisch im Mittelpunkt. Das Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft des Saarlandes fördert die Nutzbarmachung der Ergebnisse von ATHENA für die Stahlindustrie im Projekt AgentSteel. Zusätzlich plant das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Saarlandes eine weiterführende Förderung.

    DFKI-Kontakt: Dr. Klaus Fischer
    E-Mail: Klaus.Fischer@dfki.de
    Tel.: +49 (0)681 302-3917

    Informationen über das DFKI finden Sie auch im aktuellen DFKI-Newsletter unter:
    http://www.dfki.de/newsletter/NL17/pdf/DFKI_Newsletter_17.pdf

    Für hochbegabte Wissenschaftler wirkt das DFKI als Sprungbrett für eine Karriere als Unternehmensgründer, Industrieforscher oder Hochschullehrer. Seit Anfang 2004 ist das DFKI "Partner für Innovation". Organisiert als Public-Private-Partnership ist das DFKI mit Sitz in Kaiserslautern, Saarbrücken und (seit 2006) Bremen eine gemeinnützige GmbH. Die Industrie hat die Mehrheit im Aufsichtsrat. Siemens war Gründungsgesellschafter, DaimlerChrysler, SAP, IDS Scheer, die Deutsche Telekom, Bertelsmann und Microsoft sind wichtige Innovationspartner. Ohne staatliche Grundfinanzierung, durch reine Auftrags- und Projektforschung hat sich das DFKI seit der Gründung 1988 zum weltweit größten Zentrum für intelligente Softwaretechnologien auf der Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz entwickelt mit aktuell über 220 Mitarbeitern und einem Finanzvolumen von ca. 19 Mio. Euro in 2005.

    DFKI-Pressekontakt: Reinhard Karger, M.A.
    Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH
    Stuhlsatzenhausweg 3, Geb. D 3.2
    D-66123 Saarbrücken
    Tel.: +49 681-302 5253, Fax: +49 681-302 5341
    Mobil: 0177 2422118
    email: reinhard.karger@dfki.de
    Internet: http://www.dfki.de


    Weitere Informationen:

    http://www.athena-ip.org/
    http://www.dfki.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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