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01.06.2006 14:12

Innoprofile-Nachwuchsgruppe setzt auf weiße Biotechnologie

Dr. Bärbel Adams Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Die Gruppe "Weiße Biotechnologie" am Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrum unter der Leitung von Dr. Thomas Greiner-Stöffele hat sich vorgenommen, in den kommenden vier Jahren unter anderem Methoden weiter zu entwickeln, um in Umweltproben nach neuen Enzymen zu suchen. Das Vorhaben wird mit insgesamt 2,1 Millionen Euro vom BMBF unterstützt.

    Die Innoprofile-Nachwuchsgruppe der Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie der Universität Leipzig möchte mit der Enzymforschung den Biotechnologie-Standort Leipzig stärken. Die Gruppe "Weiße Biotechnologie" unter der Leitung von Dr. Thomas Greiner-Stöffele hat sich vorgenommen, in den kommenden vier Jahren unter anderem Methoden weiter zu entwickeln, um in Umweltproben nach neuen Enzymen zu suchen. Als Basis dient dabei ein am Biotechnologisch-Biomedizinisches Zentrum der Universität Leipzig (BBZ) entwickeltes revolutionäres Screening-Verfahren zur Durchmusterung von Enzym-Bibliotheken. Darüber hinaus sollen innovative Expressionssysteme und wirte für die gentechnische Herstellung dieser Enzyme sowie Produktions- und Reinigungsstrategien im industriellen Pilotmaßstab entwickelt und etabliert werden. "Damit haben Universität und regional ansässige Unternehmen die einmalige Gelegenheit für ein weltweites Alleinstellungsmerkmal", sagt Projektleiter Thomas Greiner-Stöffele.

    "Diese technologischen Kompetenzen werden dem Biotechnologie-Cluster eine neue Dynamik, überdurchschnittliches Wachstum und ein international konkurrenzfähiges Profil ermöglichen", sagt Greiner-Stöffele. Das Vorhaben wird mit insgesamt 2,1 Millionen Euro aus dem Innoprofile-Programm als Bestandteil der Innovationsinitiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Neue Länder "Unternehmen Region" gefördert.

    Die weiße oder auch industrielle Biotechnologie rückt nach Expertenmeinung mehr und mehr in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Daneben existieren noch grüne (landwirtschaftliche) und rote (medizinisch-pharmazeutische) Biotechnologie. Bereits jetzt sind verschiedene Branchen wie die Textil-, Waschmittel-, Papier- und die chemische und pharmazeutische Industrie auf die weiße Biotechnologie angewiesen. 2002 betrug das Marktvolumen allein für Waschmittelenzyme mehr als 500 Millionen Euro. Noch wesentlich dynamischer ist der Markt für Produkte, die mit Hilfe von Biokatalysatoren in der chemischen Industrie hergestellt werden: Das Marktvolumen wird hier in diesem Jahr auf knapp 30 Milliarden Euro geschätzt.

    Mit einer zunehmenden Fokussierung auf nachwachsende Rohstoffe auch als Basis für chemische Massenprodukte wird die Bedeutung der Biokatalyse auch weiterhin rasant zunehmen. "Die Weiterentwicklung der weißen Biotechnologie bietet dem Wirtschaftsstandort Deutschland enorme Chancen, da auf technologischer Seite ein hohes international konkurrenzfähiges Niveau vorhanden ist", folgert Greiner-Stöffele.

    Der überwiegende Anteil der Anwendungsgebiete für Enzyme und Proteine in der weißen Biotechnologie ist laut Greiner-Stöffele darauf angewiesen, dass diese Eiweiße einfach und preiswert in großen Mengen hergestellt und dem Prozess entsprechenden Reinheitsgrad zur Verfügung gestellt werden können.

    "Im Zuge der sächsischen Biotechnologie-Offensive konnte in Leipzig ein starker Biotechnologie-Cluster aufgebaut werden, der in der Biocity seinen Mittelpunkt hat", sagt der Biochemiker. Enzyme und rekombinante Proteine werden in Leipzig für die Entwicklung innovativer Produkte in den Bereichen Arzneistoff-Entwicklung, Diagnostik und Biokatalyse genutzt. Unter rekombinanten Proteinen verstehen Wissenschaftler Eiweiße, die mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt werden.

    Um neue biotechnologische Verfahren und Produkte in so unterschiedlichen Bereichen für eine Weiterentwicklung des Biotechnologie-Clusters und ein an den Weltmärkten ausgerichtetes effizientes Wachstum der lokalen Unternehmen zu nutzen, müssen jedoch zwei Voraussetzungen vorhanden sein: Neue Enzyme und Enzymeigenschaften müssen effizient identifiziert und isoliert werden sowie schnell und kostengünstig in der benötigten Reinheit und Menge bereitgestellt werden können. "Diese Kompetenzfelder sind im Biotech-Cluster Leipzig unterentwickelt, was die Innovationsfähigkeit und -Geschwindigkeit der regionalen Unternehmen stark beeinträchtigt. Mit unseren Forschungen wollen wir dieses Manko ausgleichen."

    tob


    weitere Informationen:
    Dr. Thomas Greiner-Stöffele
    Telefon: 0341 97-37835
    E-Mail: tgs@uni-leipzig.de
    www.uni-leipzig.de/~bbz


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     


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