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29.06.2006 15:31

Marburger Chemiker erhält den mit 1 Million dotierten Alfried-Krupp-Förderpreis

Dr. Viola Düwert Stabsstelle Hochschulkommunikation
Philipps-Universität Marburg

    Der Alfried Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer geht in diesem Jahr an den Che-miker Dr. Frank Glorius, Professor für Organische Chemie an der Philipps-Universität Mar-burg. Das Kuratorium der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung zeigte sich beeindruckt von den Leistungen Glorius´ sowohl in der Forschung als auch in der Lehre und gab ihm vor 48 weiteren Kandidaten den Vorzug. Die Philipps-Universität berief den heute 33-jährigen Frank Glorius im Dezember 2004 auf eine C3-Professur. "Dies ist nicht nur für Frank Glorius als Wissenschaftler, sondern auch für die Arbeit der Philipps-Universität eine große Auszeichnung!", gratulierte der Präsident der Philipps-Universität, Prof. Dr. Volker Nienhaus.

    Glorius arbeitet auf dem Gebiet der Katalyseforschung. Bei mehr als 80 Prozent aller chemischen Produktionsverfahren werden heute Katalyseverfahren eingesetzt, welche die chemischen Reaktionen steuern und beschleunigen. Die Katalyseforschung gilt daher als Schlüsseltechnologie für die chemische Industrie und als Forschungsgebiet mit großer Innovationskraft. Sie leistet einen wesentlichen Beitrag zu dem Bemühen, Chemieprodukte möglichst umweltverträglich und ressourcenschonend, gleichzeitig aber auch wirtschaftlich herzustellen.
    In seiner Arbeit widmet sich Frank Glorius u. a. der Aufgabe, die Synthese organischer Moleküle durch den Einsatz neuer Katalysemethoden wesentlich zu vereinfachen. Eines der jüngsten Gebiete der Katalyseforschung, in dem er bereits international auf sich aufmerksam gemacht hat, ist die Entwicklung und Erforschung organischer Katalysatoren. Sie sind nicht nur ein gleichwertiger Ersatz für die metallhaltigen Katalysatoren, die bisher in der Katalysetechnologie vorherrschten, sondern machen viele Stoffumwandlungen und damit die Synthese neuer Verbindungen überhaupt erst möglich.
    Auf dem Gebiet der Metallkatalysatoren hat die Arbeitsgruppe um Glorius eine neue Klasse von Liganden entwickelt, die an das katalytisch aktive Metall binden und daher dessen Eigenschaften beeinflussen können. Hierdurch gelang die Katalyse ansonsten schwieriger Kreuzkoppelungsreaktionen, Reaktionen, die für den Aufbau von Pharmawirkstoffen von größter Bedeutung sind. Hierdurch ergibt sich die unmittelbare Nähe zur industriellen Anwendung.
    Vor seiner Berufung an die Universität Marburg betrieb Glorius unabhängige Forschung am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim/Ruhr und an der Universität Dortmund und arbeitete als Postdoktorand an der Harvard University in den USA. Sein Studium ab-solvierte er an der Universität Hannover und an der amerikanischen Stanford University. Im Jahr 2000 wurde er an der Universität Basel promoviert.
    Glorius´ bisherige Forschungsarbeiten gelten in der Fachwelt als wissenschaftliche Spitzenleistungen. Sie wurden mit renommierten Preisen honoriert, so mit dem BASF-Katalyse-Preis und dem Dozentenstipendium des Fonds der Chemischen Industrie (beide 2005) so-wie dem Lilly Vortrags-Preis und dem ORCHEM-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (beide 2004).
    Der Alfried Krupp-Förderpreis wurde 1986 ins Leben gerufen und bisher an 27 herausra-gende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler vergeben. Er ist auf fünf Jahre angelegt und mit einem Preisgeld von 1 Mio. Euro der am höchsten dotierte Preis für Nachwuchsforscher in den Natur- und Ingenieurwissenschaften an deutschen Universitä-ten. Er soll die Preisträger - herausragend qualifizierte Inhaber einer Erstprofessur an einer deutschen Hochschule - in die Lage versetzen, sich unabhängig von öffentlichen Geldern ein verbessertes Arbeitsumfeld zu schaffen und damit ihre Arbeit in Forschung und Lehre voranzutreiben.
    Glorius ist nach Prof. Dr. Stefanie Dimmeler (Universität Frankfurt) der erste hessische Wissenschaftler, der diese hohe Auszeichnung erhält.

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Frank Glorius
    FB Chemie, Hans Meerwein-Straße
    Tel. 06421/2825562
    E-Mail: glorius@staff.uni-marburg.de


    Bilder

    Frank Glorius
    Frank Glorius
    Hellmuth Grassmann
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Frank Glorius


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