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14.12.1999 14:00

Dr. Fritz Erler-Wissenschaftspreis für Hiroshi Akiyama

Ute Missel Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Mit dem Dr. Fritz Erler-Wissenschaftspreis für Operative Medizin wird Prof. Dr. Hiroshi Akiyama, Präsident des Toranomon-Hospitals in Tokyo/Japan, ausgezeichnet. Der Preis, der mit 50.000 Mark dotiert ist, wird 1999 erstmals vom Dr. Fritz Erler-Fonds an der Universität Erlangen-Nürnberg vergeben. Prof. Akiyama zählt zu den besten Chirurgen der Welt. Der Preis wird im Rahmen einer Festveranstaltung am Samstag, 18. Dezember 1999, um 11.15 Uhr in der Aula des Erlanger Schlosses überreicht.

    Der Preisträger
    Hiroshi Akiyama, geboren 1931 in Japan, studierte von 1951 bis 1955 an der Universität von Tokyo Medizin. Gastprofessuren übernahm er regelmäßig seit 1979 in zahlreichen Ländern Europas sowie in USA und Kanada. Für sein wissenschaftliches Arbeiten wurde er mit internationalen Auszeichnungen geehrt. Seine Publikationliste weist über 400 Werke auf.

    Prof. Akiyama hat die Operation des Speiseröhrenkrebses entscheidend weiterentwickelt. Durch die Standardisierung dieser schwierigen Operation wird sein Operationsverfahren weltweit gelehrt und angewandt. Die Behandlungserfolge bei Patienten mit Ösophaguskarzinom konnten durch sein medizinisches Lebenswerk deutlich gesteigert werden.

    Der Stifter
    Fritz Erler wurde am 5. September 1899 in Freiberg/Sachsen geboren. Die Schulzeit verbrachte er in Freiberg, Dresden, Stettin und München. Im Ersten Weltkrieg war er Flugmaat in Kiel. Als Werkstudent studiert er Medizin in München und promovierte bei Geheimrat Borst (Pathologie). Um seine Mutter zu entlasten - der Vater fiel 1917 in Serbien - und die Mittel für seine Facharztausbildung zu erlangen, gründet er 1926 eine Landarztpraxis in Eisendorf/ Ndb. In den Jahren 1929 bis 1932 war er Assistenzarzt an der Orthopädischen Universitätsklinik München-Harlaching bei Geheimrat Lange und an der Charité in Berlin bei Geheimrat Sauerbruch. 1932 erlangte er seine Anerkennung als Orthopäde und Chirurg.

    Von 1933 bis 1935 war Dr. Erler als Vertreter des Chefarztes in der berufsgenossenschaftlichen Unfall-Station in München, Fürstenfelder Straße, tätig. Der weitere berufliche Weg führte ihn in die Heimatstadt seiner Mutter, nach Nürnberg. Dort eröffnete er auf Veranlassung der Berufsgenossenschaften im Krankenhaus Martha-Maria eine erste klinische Unfallstation.

    Vom Landesverband Bayern der gewerblichen Berufsgenossenschaften erhielten er und Professor Magnus 1937 den Auftrag, Sonderstationen in Nord- und Südbayern zu gründen und zu leiten. Im Vollzuge dessen eröffnete er 1940 in Nürnberg, Fürther Straße 6, seine erste eigene Klinik mit 36 Betten. Während des Zweiten Weltkrieges war er Offizier im Luftschutzdienst.

    In Ellingen errichtete er 1951 eine weitere orthopädische Klinik.

    Zur Vorbereitung eines Klinikneubaues in Nürnberg gründete er 1963 mit den Gesellschaftern Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - (LV Bayern), der Stadt Nürnberg, der Süddeutschen Eisen- und Stahl-Berufsgenossenschaft und der Tiefbau-Berufsgenossenschaft eine gemeinnützige GmbH. Im Jahre 1965 wurde im Kontumazgarten der Neubau der Klinik mit 300 Betten begonnen. Die 4. Medizinische Klinik der Städtischen Krankenanstalten wechselte ebenfalls in den Neubau. In den Jahren 1971 bis 1976 erfolgten umfangreiche bauliche Erweiterungen.

    1970 erklärten die gewerblichen Berufsgenossenschaften die Kliniken Dr. Erler GmbH zur Sonderstation für die Behandlung Schwerunfallverletzter mit dem weiteren Schwerpunkt der ambulanten Versorgung Arbeitsunfallverletzter. Im Jahre 1987 wurde die Dr. Fritz Erler Stiftung errichtet. Die bisherigen Gesellschafter der Kliniken Dr. Erler GmbH sind geborene Mitglieder des Stiftungsrates; die Stiftung selbst hält die gesamten Anteile an der GmbH. Im Interesse der Erhaltung und weiteren Verbesserung der Leistungsfähigkeit begann Dr. Erler ein Jahr später - trotz seines hohen Alters - mit den ersten Planungen für die Erweiterung und Renovierung des gesamten Klinikkomplexes.

    Sein Werk fand Anerkennung durch die Verleihung der Bürgermedaille der Stadt Nürnberg und des Bayerischen Verdienstordens. Als ihm Mitte des Jahres 1992 die Nachricht überbracht wurde, seine Klinik sei in ihrem Bestand gesichert und man könne optimistisch in die Zukunft schauen, verstarb er kurz darauf friedlich am 10. September 1992. Dr. Erler fand seine letzte Ruhe auf dem St. Johannis - Friedhof zu Nürnberg.

    Sein Lebenswerk umfaßt heute das Fachkrankenhaus Kliniken Dr. Erler GmbH für Unfallchirurgie, Orthopädie, Hand- und plastische Chirurgie und Anästhesiologie mit operativer Intensivmedizin mit 244 Planbetten. Jährlich werden derzeit über 35.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. In Kooperation mit niedergelassenen Radiologen stehen die medizinischen Großgeräte Kernspintomographie und Computertomographie im Neubau zur Verfügung. Voraussichtlich bis 2006 werden in weiteren Bauabschnitten mit einen Aufwand von etwa 60 Millionen Mark die Normal- und Intensiv-Pflege sowie die Physikalische Therapie mit Krankengymnastik und Ergotherapie umgebaut und bedarfsgerecht neu ausgestattet. Damit ist sichergestellt, daß die Kliniken Dr. Erler GmbH im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen weiterhin im Verbund mit anderen Häusern einen unverzichtbaren Bestandteil der Krankenhauslandschaft bilden wird.

    Der Dr. Fritz Erler-Fonds
    Mit Testament vom 26. Februar 1990 hat Dr. Fritz Erler die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zu seinem alleinigen Erben bestimmt. Die Stiftung führt den Namen "Dr. Fritz Erler-Fonds". Der Fonds fördert die wissenschaftliche medizinische Forschung an der Universität Erlangen-Nürnberg, insbesondere auf den Gebieten der operativen Fächer durch die Vergabe des internationalen Dr. Fritz Erler-Wissenschaftspreises für Operative Medizin der Medizinischen Fakultät, die Finanzierung von Forschungsprojekten, Gastvorträgen, Gastprofessuren und Symposien.

    Der Dr. Fritz Erler-Wissenschaftspreis wird in internationalen Fachzeitschriften ausgeschrieben und in einem Turnus von mindestens drei Jahren an eine auf dem Gebiet der Operativen Medizin international anerkannte Persönlichkeit für herausragende, zukunftsweisende wissenschaftliche Leistungen vergeben.

    Von den Professoren der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und von den Dekanen der Medizinischen Fakultäten des In- und Auslandes können Forscher aller Nationen für den Preis vorgeschlagen werden. Über die Preisverleihung entscheidet der Fondsrat, dem der Rektor, der Kanzler, der Dekan der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie der Testamentsvollstrecker angehören.

    * Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein, Dekan der Medizinischen Fakultät
    Universitätsstraße 15, 91054 Erlangen
    Tel.: 09131/85- 23563, Fax: 09131/85 -22101
    E-Mail: fleckenstein@viro.med.uni-erlangen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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