idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.12.1999 16:49

Ehrendoktorwürde für Ernst Manheim zum 100. Geburtstag

Volker Schulte Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Ehrendoktorwürde für Ernst Manheim zum 100. Geburtstag

    Die Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie der Universität Leipzig wird dem Soziologen Ernst Manheim zu seinem bevorstehenden 100. Geburtstag (27. Januar 2000), den der emeritierte Professor der Universität Kansas City (Missouri) in Österreich feiern wird, die Ehrendoktorwürde verleihen. Gewürdigt werden sollen damit seine Verdienste in den Sozialwissenschaften, insbesondere der Soziologie der Öffentlichkeit, der Jugend und der Stadt. Seine Schaffensperiode als Forscher und akademischer Lehrer in Deutschland, England und den USA umfaßt über sechs Jahrzehnte.
    Von 1926 bis 1933 war er Assistent am Soziologischen Institut der Universität Leipzig. Hier entstand 1932 seine Monographie "Die Träger der öffentlichen Meinung. Studien zur Soziologie der Öffentlichkeit", die die Entwicklungsgeschichte der bürgerlichen Öffentlichkeit erstmals in Deutschland fundiert nachzeichnete, und in der er eine Typologie zur Unterscheidung pluralistischer Öffentlichkeit und totalitärer Herrschaft entwarf. Sein Bezugspunkt war dabei der aufkommende Nationalsozialismus. Manheim konnte diese Arbeit nicht mehr als Habilitationsschrift einreichen, da er als "Ausländer und Jude" aus der Universität Leipzig entlassen wurde und vor den Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen mußte.
    Der aus Budapest gebürtige Ernst Manheim emigrierte nach der Niederschlagung der ungarischen Räterepublik (1919) nach Wien, studierte hier und später in Kiel Philosophie, Volkswirtschaft und Soziologie, ehe er 1925 seine Studien in Leipzig fortsetzte, Assistent bei Hans Freyer am soziologischen Institut wurde, zum Dr. phil. promovierte (1928) und seine Habilitationsschrift ausarbeitete.
    Ernst Manheim war Mitte der 30er Jahre Assistent bei Karl Mannheim an der London School of Economics, es entstehen "Beiträge zu einer Geschichte der autoritären Familie", 1937 erfolgt die Promotion zum PhD (Anthropology). 1937 Übersiedlung in die USA, 1943 wird er amerikanischer Staatsbürger, und von 1948 bis 1968 ist er Professor für Soziologie an der University of Kansas City/Missouri; 1991 hält er hier sein letztes Seminar über Methoden in der Anthropologie. Zum 100. Geburtstag plant die amerikanische Universität ein Ehrensymposion, auf dem Ernst Manheim selbst einen Vortrag über die "Soziologie der Rockmusik" halten wird, den er im Sommer dieses Jahres gemeinsam mit seinem in Leipzig geborenen Sohn Frank Tibor vorbereitet hat.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).