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27.12.1999 09:16

Geringere Bedeutung der Soziologie im Schulunterricht

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Kasseler Untersuchung findet mangelnde Verankerung in den Prüfungsordnungen, aber auch geringeres Engagement der Hochschullehrer.

    Kassel. Eine nur geringe Verwendung soziologischen Wissens im Schulunterricht haben Prof. Dr. Christoph Oehler und Christian Solle vom Wissenschaftlichen Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung (WZ I) der Universität Gesamthochschule Kassel festgestellt. Dies steht für die Autoren im krassen Widerspruch zu der Rolle, die die Soziologie in der Grundlagenausbildung fast aller Lehrer und Lehrerinnen in beinahe allen Bundesländern spielen könnte, nachdem diese Wissenschaft seit den 60er Jahren verstärkt in den Curricula der Lehrerausbildung verankert worden war. Dies geschah in der Erwartung, dass die Lehrer so ihrer Rolle bei der Förderung der Schüler unterschiedlicher sozialer Herkunft gerecht werden könnten.
    Oehler und Solle hatten in ihren Befragungen von Lehramtsabsolventen herausgefunden, dass das Fach Soziologie gegenüber Pädagogik und Psychologie häufiger "abgewählt" wird. Die Autoren fordern daher, dass Soziologie in den Prüfungsordnungen der Lehrerausbildung stärker abgesichert wird. Gegenwärtig sei es für die an der Lehrerausbildung beteiligten Hochschullehrer schwierig, einen in sich zusammenhängenden Beitrag zur Berufsqualifizierung der künftigen Lehrer zu leisten, so dass sich nur eine Minderheit der in der Lehre Tätigen an der Schulwirklichkeit orientiert.
    Das allerdings muss nicht unbedingt so sein. Wo einzelne Lehrende sich dauerhaft für die Ausbildung künftiger Lehrer engagierten, habe die Soziologie eine Chance, einen Beitrag zu deren Professionalisierung zu leisten. "Sie verspielt ihre Chance sowohl als Wahlpflichtfach als auch als integrierter Teil der erziehungswissenschaftlichen Ausbildung, wo sie etwa die Berufsorientierung der Lehramtsstudenten abschätzig beurteilt und das Feld der Pädagogik und der Psychologie allein überlässt", formuliert Oehler Kritik an seinen Fachkollegen.
    Die Untersuchung wird in Kürze vom WZ I veröffentlicht.
    jb


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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