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21.07.2006 12:37

Fluor: ein Element, für (fast) alle Fälle

Angelika Rockel Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    30. Juli - 4. August: Internationales Symposium zur Fluor-Chemie in Bremen

    Man muss nicht Chemie studiert haben, um mit dem Begriff Fluor etwas zu verbinden: Manchem dürften zunächst Zahnpasta und Kariesvorbeugung in den Sinn kommen oder auch Uhren-, Kleinrechner- und Flachbildschirm-LCDs. Das Anwendungsspektrum ist groß und reicht vom Automobilbau über die Mikroelektronik bis hin zu Treib- und Explosivstoffen. Die Fluor-Chemie hat sich zu einem unentbehrlichen Forschungsfeld in Medizin und Pharmazie, in der Agro- und Umweltchemie sowie in den Materialwissenschaften entwickelt. Eine umfassende Übersicht über aktuelle Forschungsentwicklungen geben Fluorchemiker aus aller Welt vom 30. Juli bis 4. August in Bremen beim 18. Internationalen Symposium über Fluorchemie. Veranstalter sind die Universität Bremen und die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), des Fonds der Chemischen Industrie und der Nolting-Hauff-Stiftung (Bremen). Den Vorsitz dieser Konferenz haben die Bremer Professoren Rüdiger Mews und Gerd-Volker Röschenthaler. Zu den 160 Vorträgen und 160 Posterbeiträgen rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 25 Ländern erwartet. Internationale Fluorsymposien finden seit fast 40 Jahren in den wichtigsten Zentren der Fluorchemie statt, so zum Beispiel in Vancouver, Yokohama, Moskau, Shanghai und nun in der Hansestadt.

    In Bremen wird die bemerkenswerte Vielfalt sowohl der anorganischen als auch der organischen Grundlagenforschung deutlich. Im Mittelpunkt der Tagung stehen die Forschungsbereiche Medizin und Materialwissenschaften. In der medizinischen Fluorchemie geht es unter anderem um moderne Anästhetika und Antibiotika. Darüber hinaus werden neue Ansätze in der Polymerforschung und der Nanochemie mit Fluor aufgezeigt. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt des Symposiums ist die Nachwuchsförderung: Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt werden ihre Forschungsergebnisse präsentieren.

    Ein Highlight der Konferenz ist die Verleihung des Moissan-Preises 2006. Vor genau 100 Jahren erhielt der Franzose Henri Moissan den Nobelpreis für Chemie für die Isolierung des Elements Fluor. Nach ihm ist der Preis benannt, den bisher die Professoren Neil Bartlett, University of California, Berkeley, Richard D. Chambers, University of Durham, Großbritannien, und Karl Otto Christe, University of Southern California, Los Angeles, erhalten haben. Diese werden in einem Festkolloquium zu Ehren des diesjährigen Preisträgers Vorträge über ihre Arbeiten halten.

    Was ist Fluor?

    Fluor ist ein gelb-grünes, extrem reaktives Gas,, das in der Natur nur in gebundener Form in Salzen, den so genannten Fluoriden, vorkommt. Fluoride zählen zudem zu den natürlichen Bausteinen des menschlichen Körpers. Sie tragen zur Härtung von Zähnen und Knochen bei. Als Grundlage zur Herstellung von reinem Fluor dient vor allem Flussspat (Kalziumfluorid). Für die Industrie ist Fluor aus einer ganzen Reihe von Gründen ein unverzichtbares Element. So reagiert es mit fast allen anderen chemischen Elementen und verleiht den Verbindungen besondere Eigenschaften. Fluor-Kohlenstoff-Bindungen sind sehr stark und können kaum gespalten werden. So sind Bakterien, die es mit ihnen zu tun bekommen, wehrlos und werden abgetötet. Fluor spielt bei der Herstellung von Antibiotika, Blutersatzstoffen und Medikamenten zur Regulierung des Fettstoffwechsels sowie gegen Depressionen eine wichtige Rolle. In Verbindung mit einem anderen Brenngas treibt Fluor Raketenmotoren an, und es hilft, die Haftung wasserlöslicher Farben und Lacke auf Kunststoffen zu verbessern.

    Weitere Informationen

    Universität Bremen
    Institut für Anorganische und Physikalische Chemie
    Prof. Gerd-Volker Röschenthaler
    Tel.: 0421 218 2493
    E-Mail: gvr@chemie.uni-bremen.de

    Prof. Rüdiger Mews
    Tel.: 0421 218 3354
    E-Mail: mews@chemie.uni-bremen.de

    Sekretariat
    Kerstin Probst
    Tel.: 0421 218 2607
    E-Mail: Isfc2006@chemie.uni-bremen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.gdch.de/vas/tagungen/tg/isfc2006.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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