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21.07.2006 14:04

Bachelor-Absolventen aus Düsseldorf überwiegend erfolgreich und zufrieden

Rolf Willhardt Stabsstelle Presse und Kommunikation
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    Eine Befragung von Absolventen des BA-Studienganges Sozialwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf kam zu sehr positiven Ergebnissen.

    Am 19.7. 2006 wurden in Düsseldorf die Ergebnisse einer Befragung von Absolventen des Bachelor-Studienganges Sozialwissenschaften veröffentlicht. Der Studiengang wurde 1999 eingerichtet, die ersten Absolventen verließen 2002 die Universität. Damit konnten im Bachelor-Studiengang Sozialwissenschaften mehr Erfahrungen gesammelt werden als in den meisten anderen Bachelor-Studiengängen überhaupt. Den Ergebnissen kommt deshalb Bedeutung weit über die Düsseldorfer Universität hinaus zu.
    In dem Bachelor-Studiengang Sozialwissenschaften werden Soziologie, Politikwissenschaft sowie Kommunikations- und Medienwissenschaft kombiniert. Die Befragung sollte klären, wo die Absolventen heute sind und wie sie ihr Studium sehen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hälfte der Absolventen beruflich tätig ist, etwas mehr als ein weiteres Drittel ihr Studium mit Blick auf einen Masterabschluss fortsetzt und etwas über 10 Prozent sich in einer Übergangssituation befinden oder alternative Tätigkeiten ausüben. Insgesamt sind die Absolventen mit dem Studium zufrieden. Sie empfinden das Studium überwiegend als nützlich für ihre jetzige Tätigkeit. Mehr als die Hälfte würde sich erneut für das Studium in Düsseldorf entscheiden.
    Die Untersuchung wurde von 27 Studierenden unter der Leitung von Professor Gerhard Vowe und Marco Dohle durchgeführt. Von den insgesamt 378 Absolventen waren noch 354 erreichbar. Fast zwei Drittel der Angeschriebenen nahmen an der Befragung über das Internet teil. Diese ungewöhnlich hohe Antwortquote zeigt, wie eng sich die meisten mit ihrer Universität verbunden fühlen.
    Von den insgesamt 219 Absolventen, die geantwortet haben, sind 71% weiblich und 29% männlich; insgesamt liegt der Frauenanteil unter den Absolventen bei 65%. Ungefähr die Hälfte hat in Düsseldorf oder in der näheren Umgebung ihre Hochschulreife erworben. Derzeit leben 57% noch im Raum Düsseldorf, weitere 6% in anderen Orten in Nordrhein-Westfalen. 10% leben im Ausland. Das Durchschnittsalter der Befragten beträgt 27 Jahre. 50% befinden sich in einer gesicherten beruflichen Situation. 36% studieren derzeit, um noch einen Masterabschluss zu machen; weitere 3% sind in Studiengängen mit anderen Abschlüssen eingeschrieben. Die übrigen 10% sind in einer Situation, die nicht ihrer Ausbildung angemessen ist: manche machen ein Praktikum, manche jobben oder sind anderweitig beschäftigt.
    Das Bachelorstudium in Düsseldorf wird von den Absolventen insgesamt gut beurteilt (Bewertung: 2,1 - wobei eine 1 eine optimale und eine 5 eine sehr schlechte Bewertung bedeutet hätte). Sie fühlen sich gut für ihre jetzige Tätigkeit vorbereitet - die Masterstudenten besser als die Berufstätigen. Insbesondere die fachbezogenen Kenntnisse aus dem BA-Studium, aber auch Methodenkenntnisse werden als hilfreich für das Masterstudium empfunden. Von den Berufstätigen wurde insbesondere das Wissen aus Kommunikations- und Medienwissenschaft als nützlich eingeschätzt. Als weniger hilfreich wurden die als zu gering empfundene internationale Ausrichtung und die im Studium vermittelte Fremdsprachenausbildung beurteilt.
    Die Ergebnisse zeigen auch, wo das Studienangebot in Zukunft verbessert werden kann: "Wir haben bereits begonnen, die internationale Ausrichtung weiter auszubauen", versichert einer der Gründungsvater des Studiengangs, Professor Michael Baurmann.
    Die Hälfte der der BA-Absolventen hat eine gesicherte berufliche Situation erreicht. Von diesen Absolventen haben 71% einen festen Arbeitsvertrag, 15% sind selbstständig tätig. 12% befinden sich in einer berufsorientieren Ausbildungsphase, wie z.B. einem Volontariat. In ihren ersten Beruf sind weit mehr als die Hälfte der Absolventen unmittelbar nach dem Studienende gewechselt - d.h. spätestens nach zwei Monaten; 12% geben an, eine Übergangszeit von mehr als sechs Monaten durchstanden zu haben.
    Von den Berufstätigen ist ein Viertel im Journalismus beschäftigt, im Bereich Werbung und Marketing sind es noch einmal 17%, in der Öffentlichkeitsarbeit und Public Relations haben 14% einen Job gefunden. Die übrigen Erwerbstätigen verteilen sich auf ein breites Spektrum von Tätigkeitsfeldern.
    Überraschenderweise haben 45% der Erwerbstätigen einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Für Berufseinsteiger aus dem sozialwissenschaftlichen Bereich ist dieser Anteil ungewöhnlich hoch. Der größte Anteil der Berufstätigen (53%) hat ein Nettoeinkommen von 1200-1800 €.
    Diese Gruppe äußert sich relativ zufrieden über ihre Situation, vor allem die Inhalte und Aufgaben im Beruf werden positiv bewertet.
    Von den Bachelorabsolventen, die sich nach ihrem Studium für ein Masterstudium entschieden haben, konnten bereits mehr als ein Drittel dieses Masterstudium abschließen. Etwa 50% derjenigen, die gegenwärtig in einem Masterstudium sind, haben ihr Studium in Düsseldorf fortgesetzt, weitere 35 % an einer anderen Universität in Deutschland und 14% im Ausland. Ihr Bachelorabschluss liegt im Durchschnitt 2 Jahre zurück, sie hatten zum weit überwiegenden Teil unmittelbar danach ihre Zulassung zum Masterstudium erhalten. Die Master-Studierenden sind insgesamt weniger zufrieden mit ihrer derzeitigen Situation als die Berufstätigen.
    Die dritte und kleinste Gruppe ist weder berufstätig noch in einem Masterstudium. Sie besteht aus sehr unterschiedlichen BA-Absolventen. Ein Teil (6 Personen) arbeitet an einer Doktorarbeit. Weitere 9 Absolventen absolvieren Studiengänge mit einem anderen Abschluss als dem des Masters oder sind in außeruniversitäre Weiterbildungsmaßnahmen involviert. Ein weiterer Teil befindet sich derzeit in einer Situation, die ihrer Ausbildung nicht angemessen ist. Einige Mitglieder dieser Gruppe halten sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser oder absolvieren ein Praktikum (13 Personen dieser Gruppe), 2 Personen sind erwerbslos gemeldet. Keiner der Absolventen gibt an, sich ausschließlich um Familienarbeit zu kümmern.
    Bei einigen Absolventen dieser heterogenen dritten Gruppe liegt der Abschluss ihres BA-Studiums noch nicht lange zurück. Insgesamt kann diese Gruppe aber nicht als eine Übergangsgruppe bezeichnet werden, denn der Studienabschluss dieser Gruppe liegt insgesamt nicht kürzer zurück als bei Master-Studierenden und Erwerbstätigen.
    Insgesamt zeigt sich, dass der BA-Studiengang außerordentlich gute Chancen bietet, nach einer überschaubaren Übergangsfrist in ein reguläres Arbeitsverhältnis zu kommen. Die generellen Bedingungen haben sich zwar deutlich verschlechtert, aber darauf reagieren die Studierenden mit größerer Flexibilität und Mobilität. Auch für ein weiterführendes Studium bietet der Bachelorstudiengang Sozialwissenschaften gute Voraussetzungen.
    Die Studie soll in zwei Jahren wiederholt werden. Dann wird sich zeigen, ob die Befunde Bestand haben.

    Für weitere Informationen:
    Professor Dr. Gerhard Vowe
    Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
    vowe@uni-duesseldorf.de
    Tel.: 0211/81-11540
    Fax: 0211/81-11929


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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