Kein Malariarisiko beim Strandurlaub in der Dominikanischen Republik - das galt bislang als sicher. Doch jetzt sind Touristen zurückgekehrt, die an Malaria tropica erkrankt sind. Darauf macht die Tropenmedizinische Ambulanz der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie unter Leitung des Direktors Prof. Dr. Dieter Häussinger an der Heinrich-Heine-Universität aufmerksam.
Kein Malariarisiko beim Strandurlaub in der Dominikanischen Republik - das galt bislang als sicher. Doch jetzt sind Touristen zurückgekehrt, die an Malaria tropica erkrankt sind. Darauf macht die Tropenmedizinische Ambulanz der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie unter Leitung des Direktors Prof. Dr. Dieter Häussinger an der Heinrich-Heine-Universität aufmerksam.
Der Düsseldorfer Tropenambulanz wurde Untersuchungsmaterial einer Urlauberin zugesandt, die mit hohem Fieber in das St. Johannes-Krankenhaus in Duisburg eingewiesen wurde. Der Verdacht auf Malaria bestätigte sich. Bei zwei weiteren Patienten wurde ebenfalls eine Malaria tropica nachgewiesen. Dabei handelte es sich um ein Ehepaar, das von der Hochzeitsreise in der Dominikanischen Republik mit Fieber zurückkehrte und sich in der Universitätsklinik Düsseldorf vorstellte. Das Ehepaar berichtete, daß es von Mücken geplagt worden sei, weil die Hotelzimmertür nach der Reinigung abends immer offengeblieben war. Die Duisburger Patientin hatte sich besonders viele Moskitostiche auf dem Flugplatz von Punta Cana zugezogen. "Alle Patienten hatten sich ausschließlich in den Hotelanlagen bzw. auf dem Weg von und zum Flugplatz von Punta Cana aufgehalten", sagt Dr. Joachim Richter, Tropenmediziner an der Heinrich-Heine-Universität.
Eine von Dr. Richter angeregte Umfrage in einem kürzlich eingerichteten europäischen Überwachungs-Netzwerk ergab, daß in jüngster Zeit ähnliche Fälle auch in München, Berlin, Dresden und Barcelona beobachtet wurden. Beim Robert-Koch-Institut in Berlin wurden 1999 17 Fälle gemeldet. Alle Patienten wurden erfolgreich behandelt.
Grund zur Panik besteht aber nicht: Da die Zahl der Infizierten im Vergleich zu den Touristenströmen in der Dominikanischen Republik gering ist, halten Tropen- und Reisemediziner eine medikamentöse Malaria-Prophylaxe für Strandurlauber für nicht erforderlich. "Allerdings sollten Reisende vorsorglich entsprechende Medikamente in der Reiseapotheke dabei haben, falls plötzlich unerklärliches Fieber auftreten sollte", rät Dr. Richter.
Ursache für die Übertragung der Malaria ist die emsige Bautätigkeit an den Stränden der Dominikanischen Republik. Verstärkt werden zugewanderte haitianische Arbeiter beim Bau neuer Hotelanlagen eingesetzt. Sie leben in der Regel in den Feuchtbiotopen landeinwärts und bringen somit ein höheres Parasitenpotential in die unmittelbare Umgebung der Touristenressorts ein. Durch die Anopheles-Stechmücken wird die Malaria dann weiter übertragen.
"Diese Fälle möchten wir zum Anlaß nehmen, daß auch bei Pauschalreisenden, die aus der Dominikanischen Republik mit einer fieberhaften Erkrankung zurückkehren, mit einer Malaria tropica gerechnet werden muß", erklären Prof. Dr. Häussinger und Dr. Richter. Insbesondere die Hausärzte sollten auf eine mögliche Malaria achten. Denn die Erkrankung ist meldepflichtig. Infektionen sollten überdies dem Robert-Koch-Institut in Berlin gemeldet werden.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geowissenschaften, Gesellschaft, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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