idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.01.2000 14:50

DFG-Forschergruppe "Zetafunktionen und lokal symmetrische Räume"

Jochen Brinkmann Kontaktstelle Schule - Universität
Technische Universität Clausthal

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine Forschergruppe "Zetafunktionen und lokal symmetrische Räume" eingerichtet, in welcher Clausthaler und Göttinger Mathematiker und Theoretische Physiker zusammenarbeiten. Diese Forschergruppe ist die einzige mathematische in Niedersachsen und die vierte in Deutschland und ist auf einen Zeitraum von drei Jahren mit der Option auf eine nochmalige dreijährige Verlängerung angelegt. Die Forschergruppe besitzt 4,5 Postdoc-Stellen und kann zwei- bis vierwöchige Einladungen an Gastwissenschaftler aussprechen. Das Gesamtvolumen der Förderung beträgt 1,8 Millionen Mark.

    Die Postdoc-Stellen sind international ausgeschrieben. Es können Umzugskosten aus dem Ausland erstattet werden. Um den Mangel an deutschen Nachwuchswissenschaftlern in den Natur- und Ingenieurwissenschaften auszugleichen, verfolgt die DFG das politische Ziel, Deutschland neben dem politischen Asyl als Einwanderungsgrund auch für hochqualifizierte Wissenschaftler aus dem Ausland zu öffnen, sagte der DFG-Präsident Professor Dr. Ernst-Ludwig Winnancker auf der Jahrestagung 1999 in Bremen.

    Die Vereinigten Staaten, welche seit Jahren vor dem Problem stehen, nicht genug US-Amerikaner als Nachwuchswissenschaftler zu gewinnen, holen Jahr für Jahr Doktoranden insbesondere aus Indien, Osteuropa und China ins Land.

    Es sind also ausdrücklich auch promovierte Wissenschaftler aus dem Ausland aufgefordert, sich auf die Postdoc-Stellen zu bewerben.

    Zetafunktionen in ihren verschiedenen Varianten spielen seit langem eine wichtige Rolle in verschiedenen Gebieten der Mathematik, wie in der Zahlentheorie oder der algebraischen Geometrie. Die von B. Riemann in Göttingen geäußerte Vermutung über die Lage der Nullstellen seiner, eng mit der Verteilung der Primzahlen zusammenhängenden Zetafunktion, stellt das wohl berühmteste ungelöste Problem der Mathematik dar. Seit einigen Jahren wurde die Bedeutung solcher Funktionen aber auch für Fragen des Zusammenhangs zwischen klassischer und Quantenphysik erkannt, welche Gegenstand der Theorie des sogenannten Quantenchaos ist. Es stellte sich dabei heraus, daß viele der in der Zahlentheorie bzw. algebraischen Geometrie betrachteten Zetafunktionen eine einfache dynamische Interpretation zulassen, d.h. die zu ihrer Definition verwendet Daten charakteristische Größen eines dynamischen Systems wie z.B. die Längen der periodischen Bahnen des Systems sind. Damit können aber plötzlich ganz neue Methoden, welche auch gerade auch aus der statistischen Mechanik kommen, für die klassischen Probleme solcher zahlentheoretischer Zetafunktionen nutzbar gemacht werden. Gerade auf diesem Gebiet wurden in Clausthal wichtige Vorarbeiten geleistet.

    Die klassischen Zugänge zu diesen Funktionen, die harmonische Analyse und die analytische Zahlentheorie, gehören seit langem zu den Forschungsschwerpunkten der Mathematik in Göttingen. Eines der wichtigsten Ziele der Arbeiten der Forschergruppe wird es sein, die verschiedenen Zugänge zusammenzubringen und gegenseitig nutzbar zu machen.

    Die Forschergruppe wird getragen von den Professoren U. Bunke, M.Denker und S. Patterson, Mathematisches Institut der Universität Göttingen, und den Professoren D. Mayer und J. Hilgert, Mathematisches Institut und Institut für Theoretische Physik der TU Clausthal.Sprecher der Forschergruppe ist der Clausthaler Theoretische Physiker Professor Dr. Dieter Mayer.


    Weitere Informationen:

    http://www.math-phys-zeta.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).