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13.01.2000 14:35

Warum immer Vergangenheit?

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Jenny Aloni (1917 - 1993) lebte und schrieb in zwei Kulturen. Sie wurde zur bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellerin Israels und erhielt mehrere deutsche Literaturpreise. Eine Ausstellung zum Leben und Werk von Jenny Aloni zeigt die Universitäts- und Landesbibliothek Münster vom 13. Januar bis 23. Februar 2000.

    1917 in Paderborn als Jenny Rosenbaum geboren, wanderte sie 1939 nach Palästina aus, heiratete 1948 Esra Aloni, arbeitete in der Jugendfürsorge und der Psychiatrie und begann 1955 Gedichte, Erzählungen und Romane zu schreiben. Die Autorin, die 1993 in Ganei Yehuda/Israel starb, gehört zu den herausragenden Schriftstellerinnen Westfalens im 20. Jahrhundert. Sie war die wichtigste Vertreterin der deutschsprachigen Literatur Israels aus der "zweiten Generation", die nach dem Krieg zu schreiben und zu publizieren begann. Zahlreiche ihrer Werke wurden in Israel und Deutschland veröffentlicht, darunter 1997 eine Taschenbuchausgabe ihrer Gesammelten Werke. 1991 erhielt Jenny Aloni sowohl den "Internationalen Annette-von- Droste-Hülshoff-Preis für Schriftstellerinnen" der Stadt Meersburg als auch den Großen westfälischen Literaturpreis.

    Die Ausstellung in Münster mit dem Titel "Warum immer Vergangenheit?" zeigt einen Teil der umfangreichen Materialien des Jenny-Aloni-Archivs, das der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Hartmut Steinecke 1992 an der Universität Paderborn gründete. Nach Jenny Alonis Tod schenkte ihr Ehemann Esra dem Archiv den gesamten Nachlass der Schriftstellerin. In der Ausstellung zu sehen sind Bücher, Manuskripte, Entwürfe, Tagebücher, Briefe, aber auch Bilder, Fotos und Originaldokumente.Vorgestellt werden Stationen ihres Lebens und Schwerpunkte ihres literarischen Werkes. Die Ausstellung vermittelt sowohl einen Eindruck vom jüdischen Leben in Deutschland unter dem Nationalsozialismus als auch von den Pionierjahren in Palästina, von der Wiederbegegnung mit dem Nachkriegsdeutschland und einer Literatur, die für Toleranz und Verstehen zwischen Menschen und Völkern steht.

    Im Rahmen der Ausstellung in Münster, die dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr und zusätzlich nach besonderer Vereinbarung (Telefon 0251/83- 24075) in der Universitäts- und Landesbibliothek Münster am Krummen Timpen 3-5 geöffnet ist, finden auch zwei Vortragsveranstaltungen mit Lesungen aus den Werken von Jenny Aloni im Vortragssaal des Westfälischen Landesmuseums am münsterschen Domplatz 10 statt: Am 20. Januar spricht Gabriele Rochell um 20 Uhr über "Literarische Spurensuche an den Stätten einer jüdischen Kindheit", am 10. Februar ebenfalls um 20 Uhr Martin Decking über "Einwandern in die Heimat Israel?!" Die Ausstellung geht am 23. Februar um 17 Uhr mit einer Finissage in Anwesenheit von Esra Aloni zu Ende.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-muenster.de/Dezernat2/veranst/vst0411.htm


    Bilder

    Jenny Aloni (1917 - 1993)
    Jenny Aloni (1917 - 1993)

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Jenny Aloni (1917 - 1993)


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