idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.08.2006 16:11

Gut bewegt ist halb gesehen - Motorlernen beeinflusst die Bewegungserkennung

Dr. Ellen Katz Kommunikation und Medien
Universitätsklinikum Tübingen

    Häufig ausgeführte Bewegungen können wir sehr gut erkennen. So kann zum Beispiel ein Ballettlehrer Tanzbewegungen nicht nur exzellent ausführen, sondern auch kleinste Unterschiede zwischen solchen Bewegungen erkennen. Beruht diese Genauigkeit nur darauf, dass erfahrene Balletttänzer solche Bewegungen sehr häufig gesehen haben? In ihrer Studie zeigten Dr. Antonino Casile und Dr. Martin Giese vom Tübinger Hertie-Institut für klinische Hirnforschung, dass es einen weitaus direkteren Einfluss von motorischem Können auf die visuelle Erkennung von Bewegungen gibt: Scheinbar verwenden wir bei der Erkennung von Bewegungsabläufen unsere gelernten Motorprogramme. Das scheint selbst dann der Fall zu sein, wenn wir unsere motorischen Fähigkeiten ohne visuelle Stimulation gelernt haben.

    Für ihre kürzlich in der englischen Zeitschrift Current Biology veröffentlichte Untersuchung trainierten Casile und Giese Versuchspersonen mit verbundenen Augen, ein neues Bewegungsmuster mit den Armen auszuführen. Vor und nach diesem Training testeten sie die visuelle Erkennungsleistung für kleine Unterschiede zwischen diesen Bewegungen. Das Üben mit verbundenen Augen führte dazu, dass die trainierte neue Bewegung besser erkannt wurde. Zudem zeigten diejenigen Testpersonen, die die neue Bewegung am besten gelernt hatten nachher die beste Erkennungsleistung.
    Die Tübinger Forscher interpretieren ihre Resultate als Hinweis darauf, dass Menschen bei der visuellen Wahrnehmung von Handlungen beobachtete Bewegungen mit ihren eigenen ausführenden, motorischen Bewegungsprogrammen vergleichen.

    Ansprechpartner für nähere Informationen:
    Universitätsklinikum Tübingen
    Hertie Institut für klinische Hirnforschung, Abteilung Kognitive Neurologie
    Dr. Martin A. Giese und Dr. Antonino Casile
    Frondsbergstr. 23, 72076 Tübingen
    Tel. 0 70 71 / 3 65 98 80
    martin.giese@uni-tuebingen.de und antonino.casile@uni-tuebingen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).