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01.09.2006 11:10

Geologen untersuchen Java-Tsunami

Brigitte Nussbaum Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Arbeit der münsterschen Wissenschaftler wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt

    Am 17. Juli 2006 verheerte erneut ein Tsunami indonesische Strände, dieses Mal entlang der Südküste von Java. Laut Presseberichten forderte der Tsunami mehr als 600 Todesopfer, über 300 Personen gelten als vermisst und knapp 30.000 Menschen wurden obdachlos. Mit einer kurzfristig bewilligten Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) reisen Geologen des Geologisch-Paläontologischen Instituts der Universität Münster am 3. September nach Java, um die Wirkung des Tsunami an den betroffenen Strandregionen zu untersuchen.

    Prof. Dr. Heinrich Bahlburg und Dipl.-Geol. Michaela Spiske werden gemeinsam mit Dr. Hendra Amijaya vom Department of Geological Engineering der University of Yogyakarta die Küsten des südlichen Java in der Umgebung des Nationalparks von Pandangaran besuchen. Hier war die Wirkung des Tsunami am stärksten. Zunächst sollen durch die Aufnahme von Wassermarken an Gebäuden, an Land geworfene Boote und Zerstörungen an Gebäuden die Auflaufhöhen und -weiten des Tsunami bestimmt werden. Grundlage der Untersuchungen sind weiter das detaillierte Vermessen (Nivellieren) der Strandprofile und die Probennahme aus den Sanden, die der Tsunami an Land transportiert hat. Aus den Verteilungen der Korngrößen in den Proben lassen sich Rückschlüsse auf die Strömungsbedingungen beim Auflaufen des Tsunami ableiten.

    Das Forscherteam hofft, in den Sedimenten Mikroorganismen der Gruppe der Foraminiferen zu finden. Viele Foraminiferenarten leben in bestimmten Tiefen am Meeresboden und können vom Tsunami an Land verfrachtet werden. Die im Sediment vorgefundenen Arten zeigen deshalb an, aus welcher Wassertiefe der Tsunami das an Land abgelagerte Sediment mitgebracht hat.

    Heinrich Bahlburg führte mit Mitarbeitern bereits nach dem Sumatra-Tsunami vom 24. Dezember 2004 gleichartige Untersuchungen an den Stränden Ostindiens und Kenias durch. Der Sumatra-Tsunami wurde von einem Erdbeben der Stärke 9,3 (moment magnitude) ausgelöst, der Java-Tsunami hingegen von einem der Stärke 7,7. Der Java-Tsunami hatte eine deutlich geringere lokale Wirkung, und die Tsunamiwelle verursachte keine Schäden an entfernten Küsten des Indischen Ozeans.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-muenster.de/GeoPalaeontologie/ Geologisch-Paläontologisches Institut


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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