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12.09.2006 10:38

Tag des Schlaganfalls

Dr. Bärbel Adams Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Noch immer sterben viele Menschen, weil sie zu spät auf einem Schlaganfall reagieren. Ein öffentlicher Aufklärungstag zum Thema Schlaganfall soll für Warnignale und schnelles Handeln sensibilisieren.

    Noch immer sterben viele Menschen, weil sie zu spät auf einem Schlaganfall reagieren. Ein öffentlicher Aufklärungstag zum Thema Schlaganfall soll für Warnignale und schnelles Handeln sensibilisieren.

    Zeit: 16. September 2006, 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr
    Ort: Promenaden, Hauptbahnhof Leipzig

    Die Verstopfung einer Hirnarterie durch ein Gerinnsel oder der Riss einer Ader im Gehirn - der plötzliche Schlaganfall - kann jeden ereilen. "Aber gerade die häufiger betroffenen älteren Menschen sind unzureichend informiert und nehmen Warnsignale nicht ernst.", erklärt Prof. Schneider, Schlaganfallexperte und Leiter der Schlaganfall-Spezialstation am Universitätsklinikum Leipzig. "Typische Symptome wie plötzliche Sprachstörungen, kurzzeitige Erblindung auf einem Auge, Sehen von Doppelbildern, Taubheits- oder Lähmungserscheinungen einer Körperhälfte werden ignoriert und als allerlei andere Leiden abgetan." Fatal, weil jede Minute zählt. Hier sollte sofort der Notruf 112 erfolgen.

    Schnelles Handeln kann lebensrettend sein

    Noch immer stirbt jeder dritte Betroffene. Deshalb ist schnelles Handeln angesagt. Je früher ein Betroffener ins Krankenhaus kommt, desto besser. In den ersten Stunden nach dem Einsetzen der Symptome können dort sehr wirksame Maßnahmen eingeleitet werden. Mit jeder weiteren Minute ohne Behandlung verschlechtert sich die Prognose.

    Eigene Risikofaktoren ermitteln und vorbeugen

    Zum Tag des Schlaganfalls gibt es zahlreiche Vorträge und Diskussionsrunden, in denen Experten über Risikofaktoren, Symptome und Therapiemöglichkeiten informieren. Moderiert wird das Ganze von der bekannten Fernseh-Ärztin Dr. Franziska Rubin.

    "Wir hoffen, dass möglichst viele Leipziger die zahlreichen Angebote wahrnehmen: Kostenlose Test zur Bestimmung des eigenen Risikos, wie Messung der Blutfettwerte und Ultraschalluntersuchung der Adern die das Hirn versorgen, stehen genauso auf dem Programm, wie beispielsweise Ernährungs- und Bewegungsberatung." so Prof. Schneider. "Denn falsche Lebensweise ist auch Ursache von Schlaganfällen". Wichtig ist es, Übergewicht abzubauen, sich viel zu bewegen und seinen Alkohol- und Zigarettenkonsum drastisch einzuschränken. Außerdem sollte man den Risikofaktor Nummer eins -zu hohen Blutdruck - unbedingt behandeln lassen.

    Man hat es also zum Teil selbst in der Hand, die Gefahr so gering wie möglich zu halten", mahnt der Schlaganfallexperte.

    Neue Akut-Therapie verspricht Hilfe

    Sollte es dennoch zum Fall der Fälle kommen - und dazu kommt es bei ca. 200 000 Deutschen jährlich - sorgen neueste Methoden im Bereich der Diagnostik und Akut-Therapie für Schadensbegrenzung. "Die heutigen Diagnosemethoden sind sehr weit ausgereift", sagt Prof. Schneider. Sie zeigen den genauen Ort, an dem ein Gerinnsel eine Hirnader verschließt. Erst wenn die Ärzte wissen wo das Gerinnsel sitzt, kann es auch entfernt werden. Dafür haben Wissenschaftler eine brandneue Methode entwickelt: die sogenannte Sonolyse. Durch Ultraschall wird dabei das verklumpte Blut aufgelockert, das die Hirnader verstopft. Danach können Medikamente den Blutpfropf besser auflösen. Das Blut kann dann wieder fließen und das Hirngewebe mit lebensnotwendigem Sauerstoff versorgen. Je schneller das wieder funktioniert, desto größer sind auch die Chancen auf Heilung.

    Leipzig deutschlandweit Spitze

    Neueste statistische Erhebungen zeigen: Leipzig belegt deutschlandweit den Spitzenplatz in der Schlaganfall-Akutversorgung. Das Universitätsklinikum konnte sich damit gegen 24 weitere deutsche Schlaganfallzentren behaupten. "Die Notfall- Logistik ist so gut aufeinander abgestimmt, dass jeder fünfte Patient mit Hirngefäßverstopfung, bereits innerhalb der ersten drei Stunden nach Auftreten der ersten Symptome ärztlich versorgt wird", so Prof. Schneider.

    Sandra Hasse

    weitere Informationen:

    Prof. Dr. Dietmar Schneider
    Telefon: 0341 97-24210
    E-Mail: dietmar.schneider@medizin.uni-leipzig.de
    www.uni-leipzig.de/~neurol


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     


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