30. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, 17. Jahrestagung der Arbeitsgruppen Herzschrittmacher und Arrhythmie; 5. bis 7. Oktober, Nürnberg
Nürnberg, Samstag 7. Oktober 2006 - "Entsprechend dem Trend der vergangenen Jahre konsolidieren sich in Deutschland die herzchirurgischen Leistungen auch weiterhin auf einem hohen Niveau", kommentiert Prof. Dr. Arno Krian (Duisburg), Präsident der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG), den soeben veröffentlichten "Herzbericht 2005". Die Gesamtzahl dieser Eingriffe liegt seit dem Jahre 2000 konstant bei etwa 148.000. Technische Entwicklungen lassen sowohl im Bereich der Koronarchirurgie ("Bypass-Operation") als auch zum Teil bei den angeborenen Herzfehlern Veränderungen solcher Eingriffe zu. Prof. Krian: "Wir haben heute eine zeitnahe, flächendeckende Versorgung für alle Krankheitsbilder bei hoher Qualität. Die gelegentlich immer noch gestellte Frage nach Wartelisten in der Herzchirurgie kann seit mehreren Jahren vorbehaltlos als gegenstandslos beantwortet werden."
Die aktuelle Leistungsstatistik der Herzchirurgie weise zwei Besonderheiten auf, berichtet der Herzchirurg: "Wir verzeichnen eine Verschiebung innerhalb des Leistungsspektrums, nämlich eine deutliche Zunahme komplexer Eingriffe, das betrifft besonders die Zunahme von Kombinationseingriffen von koronarer Herzkrankheit mit Herzklappenoperationen. Diese Anzahl betrug zuletzt 11.475 im Vergleich zu 10.746. Zweitens können heute eine Vielzahl von Herzoperationen auch ohne Anwendung der Herz-Lungen-Maschine (HLM) durchgeführt werden, und sind damit für Patienten schonender."
Zu verzeichnen ist eine deutliche Zunahme der Herzklappenoperationen mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine von derzeit 19.203 (2004: 18.617), während die Operationszahlen bei angeborenen Herzfehlern und isolierter koronarer Herzkrankheit geringfügig abgenommen haben. Prof. Krian: "Neben dem Geburtenrückgang ist dies wohl auch auf die Entwicklung der interventionellen Kardiologie zurückzuführen."
Die weiterhin steigende Zahl von Herzklappenoperationen 19.203 (2004: 18.617) setzt einen Zehn-Jahres-Trend fort, der zum einen mit der Alterung der Bevölke-rung und der damit verbundenen Zunahme von Aortenklappenfehlern zusammen-hängt, zum anderen aber auch neuen operativen Techniken: Beachtenswert sei hier die zunehmende Häufigkeit von Rekonstruktionen der Mitralklappe zur Beseitigung der Undichtigkeit. Diese Klappe trennt die linke Vorkammer von der linken Hauptkammer. Das Vorgehen gilt als Qualitätsmarker für eine herzchirurgische Institution. Im internationalen Vergleich (z. B. USA 30 %) sei das für Deutschland (ca. 53 %) sehr positiv zu bewerten.
Bei den "sonstigen Eingriffen" ist der substantielle Anstieg der Operationen an der Hauptkörperschlagader (Aortenchirurgie) hervorzuheben. Aorten-Erkrankungen sind ohne operative Korrektur sehr gefährlich und machen eine komplexe Operation erforderlich. Hier ist eine Zunahme auf 3.294 (2.870) Eingriffe zu verzeichnen. Ähnliches gilt für die Zunahme von Herzschrittmacher-Eingriffen oder so genannte ICD-Eingriffe (automatische Defibrillatoren). Bei den Herzschrittmachern stieg die Anzahl auf 11.216 (2004: 10.706); es erfolgten 9.189 (2004: 7.666) ICD-Eingriffe.
Prof. Krian: "Die Analyse der Daten des Jahres 2005 bestätigt auch die außerordentlich gute Versorgung der Bevölkerung hinsichtlich der operativen Versorgung in der vollen Breite des Leistungsspektrums der Herzchirurgie."
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Roland Bettschart, Bettschart & Kofler Medien- und Kommunikationsberatung GmbH; Mobil: 0043-676-6356775; bettschart@bkkommunikation.at
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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