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17.02.2000 14:21

Diagnose in der Nacht

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Zehn bis zwanzig Prozent der Deutschen leiden an behandlungsbedürftigen Schlafstörungen, fünf Prozent nehmen regelmässig Medikamente ein, um den Schlaf "herbeizuholen". Schlafstörungen haben vielfältige Ursachen: In einer neuen internationalen Klassifikation werden über 80 verschiedene Schlafstörungsarten aufgelistet. Voraussetzung für eine effektive Therapie ist daher eine gründliche Diagnostik bei einem Schlafexperten, häufig verbunden mit einer kostenaufwendigen nächtlichen Diagnose in einem Schlaflabor.

    Angesichts der Häufigkeit der Schlafstörungen in der Bevölkerung wird eine solche sogenannte "Nachtableitung" zur Zeit nur dann von Krankenkassen bezahlt, wenn ein Verdacht auf eine organische Störung vorliegt, zum Beispiel eine Schlafapnoe. Alarmierende Erfahrungen im Schlaflabor der Universität Münster bestätigen aber Ergebnisse einer grossen amerikanischen Studie: Selbst bei scheinbar "psychisch" bedingten Ein- und Durchschlafstörungen wird die Ursprungsdiagnose in der Hälfte der Fälle durch eine "Nachtableitung" wesentlich verändert: Organische Auffälligkeiten, wie sie nur in der Nacht erfasst werden können, treten zutage. Auffällige Schlafmuster werden aufgedeckt, die zum Beispiel eine bisher unerklärliche Erschöpfung am Tage erklären können.

    Das Schlafmedizinische Zentrum, Abteilung Psychologie, der Universität Münster ist jetzt an einer bundesweiten Multicenterstudie beteiligt. Prof. Dr. Christian Becker-Carus, Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums: "Wir sind dabei, die gesundheitspolitisch wichtigen Ergebnisse der amerikanischen Kollegen in unserem Schlaflabor zu prüfen. Sollte sich herausstellen, dass tatsächlich 50 Prozent der Schlafgestörten ungenügend oder falsch diagnostiziert wurden, so hätte das weitreichende Konsequenzen."

    Patienten mit Ein- und/oder Durchschlafstörungen, die Interesse an einer diagnostischen und therapeutischen Beratung haben, können sich im Schlafmedizinischen Zentrum der Universität Münster zu folgenden Zeiten anmelden: Dienstags 10 bis 12 Uhr und 15 bis 17 Uhr, freitags von 10 bis 12 Uhr unter Tel.: 0251/83-34196 oder per e-mail (muellert@psy.uni-muenster.de).


    Weitere Informationen:

    http://wwwpsy.uni-muenster.de/inst2/sleep/schlaflabor.html


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    Vorbereitung zur Diagnose im Schlaflabor der Universität Münster
    Vorbereitung zur Diagnose im Schlaflabor der Universität Münster

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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