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10.11.2006 10:14

Deutsches Studentenwerk: "Studiengebühren schaden mehr, als sie nutzen"

Stefan Grob Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Studentenwerk

    (Berlin, 10. November 2006) Zum Beginn des Wintersemesters 2006/2007 müssen Studierende in Deutschland erstmals Studiengebühren bezahlen. Das Deutsche Studentenwerk (DSW) übt erneut scharfe Kritik an der "Campus-Maut". DSW-Präsident Prof. Dr. Rolf Dobischat erklärte in Berlin: "Wenn die Studierenden schon Studiengebühren bezahlen müssen, dass müssen sie eine adäquate Gegenleistung in Form deutlich besserer Lehre und deutlich besserer Studienbedingungen erhalten. Dies zeichnet sich nach meiner Einschätzung bislang nicht ab. Vielmehr wird ein Teil ihrer Gebühren für Ausfallfonds genutzt, mit denen Studiengebühren-Darlehen abgesichert werden. Das widerspricht völlig dem Kontraktmodell von Leistung und Gegenleistung, das den Studiengebühren zugrunde liegen muss."

    Auch deute die sinkende Zahl von Studienanfängern in einzelnen Bundesländern darauf hin, so Dobischat, dass die Gebühren auf den akademischen Nachwuchs eben doch abschreckend wirken. Dobischat führte weiter aus: "Mit anderen Worten: Der mögliche soziale und wirtschaftliche Schaden ist groß, der für die Studierenden greifbare Nutzen verschwindend gering."

    An jene Bundesländer, die Studiengebühren einführen, appellierte Dobischat eindringlich, die Verantwortung für die Sozialverträglichkeit auch wirklich wahrzunehmen. Der DSW-Präsident stellte klar: "Die Verantwortung für die soziale Abfederung von Studiengebühren liegt beim Staat und kann nicht über individuelle Darlehen auf die Studierenden oder über Ausfallfonds auf die Hochschulen abgewälzt werden! Vielmehr ist es Sache der Länder, über Stipendien, staatliche Beihilfen oder großzügige Gebührenerlasse dafür zu sorgen, dass Studierwillige aus einkommensschwächeren Familien auch wirklich studieren können."

    Zur Person
    Prof. Dr. Rolf Dobischat (56), ist Bildungs- und Berufsforscher an der Universität Duisburg-Essen, wo er seit 1991 lehrt. Er ist Vertrauensdozent der Friedrich Ebert- sowie der Hans Böckler-Stiftung und seit Ende Mai 2006 Präsident des Deutschen Studentenwerks (DSW), des Dachverbands der 61 Studentenwerke in Deutschland.

    Kontakt: Stefan Grob, Tel.: 030/29 77 27-20, E-Mail: stefan.grob@studentenwerke.de


    Weitere Informationen:

    http://www.studentenwerke.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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