In Europa ist die spinale Muskelatrophie eine der häufigsten zum Tod führenden genetischen Erkrankungen bei Kindern. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über diese Krankheit werden bei einem Expertentreffen an der Universität Würzburg diskutiert.
Die spinale Muskelatrophie ist eine vererbbare Erkrankung, die in Europa bei einem von 5.000 Neugeborenen zu einer fortschreitenden Lähmung der Muskulatur führt. Bei ihrer schwersten Ausprägung, der Werdnig-Hoffmannschen Erkrankung, sterben die betroffenen Kinder noch vor dem vierten Lebensjahr, weil nicht nur Arme und Beine, sondern auch die Atemmuskulatur komplett gelähmt sind.
Seit fünf Jahren kennt die Wissenschaft den der Krankheit zu Grunde liegenden Gendefekt: Es sind Veränderungen auf dem Chromosom 5, welche die Wirkung des so genannten "Survival motor neuron (SMN)-Proteins" abschalten. Dieses Protein spielt bei verschiedenen wichtigen Stoffwechselprozessen von Zellen eine große Rolle. Doch der Gendefekt führt ausschließlich zu einer degenerativen Erkrankung von Nervenzellen, welche die Muskeln innervieren, den so genannten motorischen Nervenzellen. Warum das so ist, bleibt bislang ein Rätsel.
Dieses Thema soll am Freitag und Samstag, 10. und 11. März, im Kleinen Hörsaal des Anatomischen Instituts der Universität Würzburg bei einem Expertentreffen mit dem Titel "Spinal muscular atrophy: Specificity of the disease mechanism for motoneurons" erörtert werden. Veranstalter ist die an der Neurologischen Klinik tätige Klinische Forschergruppe "Neuroregeneration". Gemeinsames Ziel der rund 30 teilnehmenden Wissenschaftler ist es, die spezifischen Funktionen des SMN-Gens aufzuklären. Neue Erkenntnisse auf diesem Gebiet sollen Wege zu einer Therapie der spinalen Muskelatrophie eröffnen.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Michael Sendtner, T (0931) 201-5771, Fax (0931) 201-2697, E-Mail:
sendtner@mail.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).