idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.03.2000 17:16

Wissenschaftler wollen Wasserbelastung anhand der Kleintierwelt ermitteln

Monika Roegge Pressestelle Standort Essen
Universität Essen (bis 31.12.2002)

    52/2000
    1. März 2000

    Die Kleintierwelt in einem Fließgewässer gibt sichere Hinweise auf seine Qualität und umgekehrt auf seine Belastung durch Abwässer, Abwärme, Ausbau, Versaue-rung, Wasserausleitung und Stau. Gut bewährt haben sich in zahlreichen Ländern Verfahren, die Abwasserbelastung über die Fauna zu ermitteln. Jetzt wollen wissenschaftliche Institute und Organisationen aus der Praxis der Wasserwirtschaft in acht europäischen Staaten ein Bewertungsverfahren entwickeln und erproben, das zum ersten Mal die Bestimmung der Auswirkungen vieler gleichzeitiger Belastungen über die Kleintierwelt ermöglicht. Gestern (Mittwoch, 1. März), am Tag des offiziellen Projektstartes, erläuterte Dr. Daniel Hering das Vorhaben an der Universität Essen im Rahmen einer Pressekonferenz. Denn an der Uni Essen, im Fach Hydrobiologie, wird es koordiniert. Mit mehr als 2,2 Millionen Euro (ca. 4,4 Mil-lionen Mark) fördert die Europäische Union die zunächst auf zwei Jahre angelegte Forschungsarbeit in ihrem 5. Rahmenprogramm.

    Neuere europäische Rechtsvorschriften, erläuterte Hering gestern, verlangen eine Bewertung von Gewässern, die vielen verschiedenen Belastungen gleichzeitig aus-gesetzt sind. Eine sichere Methode, die zudem in weiten Teilen Europas anwend-bar sein müsse, gebe es aber noch nicht. Sie zu entwickeln und zu erproben sei Ziel des Vorhabens.

    Dieses zu entwickelnde Verfahren wird nach Hering anhand sehr naturnaher Bach- und Flussabschnitte geeicht, die vom Menschen nicht oder nur sehr gering beeinträchtigt sind. Solche Abschnitte dienen gewissermaßen als Bewertungsrefe-renz. Die Tierwelt eines zu bewertenden Gewässers wird mit der Tierwelt der Referenzstandorte verglichen; ein ebenfalls zu entwickelndes Computerprogramm soll die Abweichung von der Referenz anzeigen und Aussagen über die Gründe eventueller Abweichungen treffen. Die Datenaufnahme wollen die Arbeitsgrup-pen innerhalb eines Jahres bewältigen; das Computerprogramm soll nach zwei Jahren fertig sein.

    Neben Deutschland nehmen Partner aus Schweden, den Niederlanden, Tschechien, Österreich, Griechenland, Italien und Portugal an der Arbeit teil. Jeder Staat stellt zwei Projektpartner: ein wissenschaftliches Institut, von dem das Ver-fahren entwickelt wird, und eine Organisation aus der Praxis der Wasserwirtschaft, die das Verfahren in die Anwendung transferieren soll. Für Deutschland sind die Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) und die Hydrobiologen der Universität Essen beteiligt. Von den 4,4 Millionen Mark Fördermitteln fließen allein 1,2 Millionen auf das Drittmittelkonto der Universität.

    Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83-20 85
    Weitere Informationen: Dr. Daniel Hering, Telefon (02 01) 1 83-30 84


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).