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16.11.2006 13:25

Universität Erlangen-Nürnberg: Phoenix-Pharmazie-Wissenschaftspreis zum zweiten mal an Erlanger Pharmakologen

Ute Missel Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Die Arbeitsgruppe um PD Dr. Burkhard Hinz (Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie, Universität Erlangen-Nürnberg) ist mit dem Phoenix-Pharmazie-Wissenschaftspreis 2006 im Fachgebiet Pharmakologie ausgezeichnet worden. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird von der Phoenix Pharma AG Mannheim gestiftet und jährlich in Deutschland, Österreich und in der Schweiz ausgeschrieben. Der Phoenix-Preis wurde bereits im Jahre 2001 an Dr. Hinz verliehen.

    Prämiert wurde eine zusammen mit Dr. Susanne Rösch, Dr. Robert Ramer, Prof. Dr. Kay Brune und Prof. Dr. Ernst Tamm publizierte Arbeit (Hinz et al., FASEB Journal 2005;19:1929-31), die im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereiches 539 ("Glaukome einschließlich Pseudoexfoliations-Syndrom") entstanden ist.

    In der Publikation werden neue Aspekte des Wirkmechanismus des Antiglaukommittels Latanoprost aufgezeigt. Latanoprost ist ein in Deutschland seit Ende der 1990er Jahre zugelassenes Medikament, das bei Patienten mit Offenwinkelglaukom und erhöhtem Augeninnendruck eingesetzt wird. Unter dem Begriff Glaukom ("Grüner Star") wird eine Gruppe von Erkrankungen zusammengefasst, die zu einer Schädigung des Sehnerven bis hin zur Erblindung führen können. Einer der Hauptrisikofaktoren ist der erhöhte Augeninnendruck, den Latanoprost über eine Förderung des Kammerwasserabflusses senkt.

    Die Arbeitsgruppe von Dr. Hinz konnte nachweisen, dass das Prostaglandin-bildende Enzym Cyclooxygenase-2 (COX-2) bei der Wirkweise von Latanoprost eine Rolle spielt. Latanoprost löst in Zellen, in denen das Kammerwasser entsteht, die Bildung von COX-2-abhängigen Prostaglandinen (hormonähnlichen Substanzen) aus. Über dieses notwendige Zwischenglied wird der genetische Apparat der Zellen dazu veranlasst, ein weiteres Enzym, die Matrix-Metalloproteinase-1 (MMP-1), zu produzieren. MMP-1 ist ein Enzym, das über den Abbau von extrazellulären Strukturproteinen des Bindegewebes (Kollagene) den Kammerwasserabfluss fördert.

    Insgesamt macht die Arbeit deutlich, dass eine Induktion des COX-2-Enzyms, vor einigen Jahren noch als ausschließlich pathophysiologischer Prozess eingestuft, auch in pharmakologische Effekte involviert zu sein scheint. Mit dem Prozess der Entstehung von MMP-1 am Ort der Kammerwasserbildung wurde ein bisher unbekannter Ansatzpunkt für Arzneistoffe beschrieben, der einen Zutritt neu gebildeter drucksenkender Enzyme an beide Gebiete des Kammerwasserabflusses, den Ziliarkörper als auch den Kammerwinkel, ermöglicht.

    Weitere Informationen für die Medien:

    PD Dr. Burkhard Hinz
    Tel.: 09131/85-22754
    hinz@pharmakologie.uni-erlangen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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