Männer weinen nicht. Frauen können nicht einparken. Solche und ähnliche Bilder prägen, was als typisch "Mann" oder "Frau" gilt. Die Biologie allein kann gesellschaftlich bedingte Rollen nicht erklären. Mit Fragen zur Konstruktion von Geschlechtsrollen und Wechselwirkungen von Kategorien sozialer Ungleichheit befassen sich Wissenschaftler auf dem Workshop "Interpreting Intersectionality: Analyzing Gender and Its Intersections in Feminist Research" am 24./25.11. Er wird organisiert von Kathy Davis, derzeit Inhaberin der Marie-Jahoda-Gastprofessur an der Ruhr-Universität.
Bochum, 21.11.2006
Nr. 388
Ursachen sozialer Ungleichheit
Wie Faktoren die soziale Position bestimmen
RUB-Workshop zu "Gender" und "Intersektionalität"
Männer weinen nicht. Frauen können nicht einparken. Solche und ähnliche Bilder prägen, was als typisch "Mann" oder "Frau" gilt. Die Biologie allein kann gesellschaftlich bedingte Rollen nicht erklären. Mit Fragen zur Konstruktion von Geschlechtsrollen und Wechselwirkungen von Kategorien sozialer Ungleichheit befassen sich Wissenschaftler auf dem Workshop "Interpreting Intersectionality: Analyzing Gender and Its Intersections in Feminist Research" am 24./25.11. Er wird organisiert von Kathy Davis, derzeit Inhaberin der Marie-Jahoda-Gastprofessur an der Ruhr-Universität.
Programm im Internet
Das Programm steht im Internet unter: http://www.ruhr-uni-bochum.de/jahoda/gastprofessur/workshops/2006_intersectional...
Die soziale Rolle wird von vielen Faktoren beeinflusst
Frauen aus ethnischen Minderheiten kämpfen mit mehr und anderen Problemen als Frauen aus der Oberschicht der jeweiligen Gesellschaft. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie sich verschiedene soziale Merkmale gegenseitig beeinflussen. Gender-Forscher sprechen in diesem Fall von Intersektionalität. "Gender" ist zentral in der Geschlechterforschung. Aber sie fragt auch, wie Gender, Klasse oder ethnische Herkunft zusammenwirken. Dadurch wird der Blick darauf frei, dass sich die Rollen von Frauen in verschiedenen Kontexten stark unterscheiden, was etwa am Thema Gleichberechtigung deutlich wird.
Der Workshop
Wie sich soziale Merkmale gegenseitig beeinflussen, wie sie Geschlecht "definieren", soll auf dem Workshop diskutiert werden. Dafür sollen die theoretischen Grundlagen erarbeitet und ihre Bedeutung in alltäglichen Situationen auf den Begriff "Intersektionalität" bezogen werden. Ziel des Workshops ist es auch zu zeigen, was Intersektionalität als kritische Methode für die feministische Forschung leisten kann.
Die Marie-Jahoda-Gastprofessur
Die Sozial- und Kulturwissenschaftlerin Kathy Davis aus Utrecht (Niederlande) ist die 29. Marie-Jahoda-Gastprofessorin. Mit dieser Professur hat sich die Genderforschung an der Ruhr-Uni einen internationalen Ruf erworben. Seit dem Wintersemester 1994/95 kommen regelmäßig international ausgewiesene Expertinnen nach Bochum, um ein Semester hier zu lehren, zu forschen und internationale Workshops zu veranstalten. Die Namenspatronin Marie Jahoda war eine österreichisch-britische Sozialpsychologin und Soziologin, die sich in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch ihre Feldforschung unter Arbeiterlosen einen Namen gemacht hat. Zusammen mit ihrem Mann Paul Lazarsfeld, einen gebürtigen Wiener und Juden, veröffentlichte sie die Studie "Die Arbeitslosen von Marienthal". Marie Jahoda starb 28. April 2001 im Alter von 94 Jahren.
Weitere Informationen
Dipl. Soz.-Wiss. Nicole Bartocha, Koordinatorin der Marie-Jahoda-Gastprofessur, Fakultät für Sozialwissenschaft, Tel. 0234/32-22267, E-Mail: Nicole.Bartocha@rub.de
http://www.ruhr-uni-bochum.de/jahoda/gastprofessur/workshops/2006_intersectional...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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