Semiotik und Rezeptionsästhetik als Herausforderungen für Theologie und Kirche:
Unter dieser Überschrift hielt der Rostocker Theologe Prof. Dr. Karl-Heinrich Bieritz einen Vortrag vor der Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Deutschlands, die - unter Beteiligung zahlrei-cher ausländischer Gäste - vom 11. bis 15. März 2000 in Freiburg im Breisgau zu einer Klausurtagung unter dem Thema "Die Sprache des Glaubens an der Schwelle zum dritten Jahrtausend" zusammengekommen war. Bieritz plädierte für die Aufnahme semiotischer und rezeptionsästhetischer Kategorien, Vorstellungen und Modelle, wie sie insbesondere von Umberto Eco entwickelt worden sind, durch die Theologie.
Diese Modelle führten zwar zu einer "Kränkung" bisheriger theologischer Selbstverständlichkeiten, setzten aber Theologie und Kirche ihrerseits in den Stand, in einem "Streit der Interpretationen" den Herausforderungen der Gegenwart in durchaus herausfordernder Weise begegnen zu können. Sie ermöglichten es der Theologie zudem, auf der Basis einer gemeinsamen Wissenschaftssprache und eines vergleichbaren methodischen Instrumentariums mit Nachbardisziplinen zu kooperieren. Dabei geht es nach Bieritz durchaus um den Widerstreit "konkurrierender Codes für das Verständnis der Welt und die Erkenntnis Gottes". Was dies konkret bedeutet, machte Bieritz an einer Analyse aktueller Fernseh- und Kino-filme deutlich, die Motive aus der Apokalypse der Johannes aufnehmen. Werden die typischen "Leerstellen" solcher und ähnlicher 'Texte' von den christlichen Codes her gefüllt, führt das, so Bieritz, zu einer erheblichen "Verschärfung" der durch sie angezeigten Problematik.
Dr. Klaus-Michael Bull
Theologische Fakultät der Universität Rostock
Schröderplatz 3/4
18051 Rostock
Tel. 0381 / 498 3875
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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