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30.03.2000 16:21

Früherkennung kann Hörfähigkeit retten

Dr. Wolfgang Mathias Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    33/2000/walger
    Früherkennung und Therapie kann Hörfähigkeit retten
    GEERS-Preis für Dr. Martin Walger.

    Heute wird Dr. Martin Walger, wissen-schaftlichen Mitarbeiter der Audiologie und Pädaudiologie der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universität zu Köln mit dem mit 25.000 DM dotierten Förderpreis der GEERS-Stiftung ausgezeichnet.

    Der alle 2 Jahre ausgelobte Förderpreis wird dem Kölner Preisträ-ger vom Vorsitzenden der GEERS-Stiftung, Professor Dr. Peter Plath, anlässlich des 10. Multidisziplinären Kolloquiums der GEERS-Stiftung im Wissenschaftszentrum Bonn des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft überreicht.

    Dr. Walger untersuchte in seinen Arbeiten den Einfluß von Hörstö-rungen und deren Behandlung auf die Reifung des jungen, sich noch entwickelnden Gehörs. Mit Hilfe objektiver Hörprüfverfahren - der Registrierung akustisch evozierter Potentiale - konnte er nach-weisen, daß Schwerhörigkeiten, die entweder das Mittelohr oder das empfindliche Innenohr betreffen, besonders in sensiblen Ent-wicklungsphasen nach der Geburt zu Reifungsstörungen der zentra-len Hörbahn führen können. Während diese Reifungsstörungen bei einseitigen Hörverlusten im Gehirn teilweise kompensiert werden, können beidseitige Hörstörungen je nach Schweregrad auch zu dau-erhaften Beeinträchtigungen besonders in höheren Zentren des Ge-hirns führen. Die erzielten Ergebnisse zeigen weiterhin den posi-tiven Einfluss einer frühzeitig eingeleiteten Therapie. Demnach können die Reifungsstörungen zum Beispiel durch die Beseitigung von Mittelohrproblemen oder die Anpassung von Hörgeräten teilwei-se, zum Teil sogar vollständig kompensiert werden. Dies gilt auch für den frühzeitigen Einsatz von Innenohrprothesen (Cochlea-Implantaten) bei angeborener Taubheit oder Hörrestigkeit. Die Ar-beit von Dr. Walger liefert somit wichtige wissenschaftliche Ar-gumente für die dringende Notwendigkeit der Früherkennung und Therapie kindlicher Hörstörungen. Sie sind damit nicht nur für die große Zahl hörgestörter Kinder und deren Angehörige, sondern auch für Ärzte, Therapeuten, Pädagogen, Fachverbände und Medien von Bedeutung, die sich mit Hörproblemen bei Kindern auseinander-setzen.
    Frühkindliche Hörschäden sollten bereits in den ersten Lebensmo-naten diagnostiziert werden, um geeignete Therapiemaßnahmen noch in den sensiblen Phasen der Hör- und Sprachentwicklung einzulei-ten. Vorraussetzung dafür ist jedoch die Einführung eines effek-tiven Früherkennungsprogrammes auf der Basis seit langem beste-hender objektiver Hörprüfverfahren unmittelbar nach der Geburt bei allen Kindern. Ein derartiges "universelles Neugeborenen-Hörscreening" sollte möglichst schnell bundes- und europaweit eingeführt werden, wie es bereits von zahlreichen Fachleuten ge-fordert wird. Nur ein ausreichendes Hörvermögen bildet die Grund-lage für eine normale Sprachwahrnehmung und Sprachentwicklung und damit für die gesamte geistige und soziale Entwicklung der Kin-der.

    (49 Zeilen à 60 Anschläge)
    Verantwortlich: Anneliese Odenthal

    Für Rückfragen steht Ihnen Heide Römer von der Geers-Stiftung un-ter der Telefonnummer 0231/9760162 oder per E-mail roe-mer@geers.de zur Verfügung.

    Unsere Presseinformationhen finden Sie auch im World Wide Web http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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