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08.03.2007 11:40

Symposium: "Krieg und Vertreibung in Europa"

Rolf Willhardt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    "Krieg und Vertreibung. Interventionen von Kunst, Medien und Wissenschaft", so lautet der Titel des Symposiums, das die Heinrich-Heine-Universität vom 15. bis 17. April 2007 durchführt.

    Organisiert wird die Veranstaltung, eine Kooperation mit dem "K 20. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen", von Prof. Dr. Dr. h.c. Detlef Brandes (Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa) und Prof. Dr. Vittoria Borsò, Romanistin und Prorektorin für Internationale Angelegenheiten. Die Tagung findet im Trinkaus-Auditorium des "K 20" statt. Teilnehmen werden u.a. der Journalist und Schriftsteller Phillip Knightley (London), der Literaturwissenschaftler Hans-Ulrich Gumbrecht (Stanford), der Philosoph Friedrich Kittler (Berlin), der Journalist Oleg Panfilov (Moskau), der Islamwissenschaftler und Schriftsteller Stefan Weidner (Köln) und die Künstlerin Danica Dakic (Düsseldorf/Sarajevo).

    Zum Programm: Große Themenblöcke zur Rolle der Medien in den Kriegen des 20. Jahrhunderts bilden die Diskussionsrunden "Franzosen und Deutsche im Ersten Weltkrieg", "Der Warschauer Aufstand" und "Kriegsfolgen in der Tschechoslowakei: die Vertreibung / Aussiedlung der Deutschen". Mit dem Rahmenthema "Bürgerkrieg? Medien in den Kriegen der Gegenwart" beschäftigen sich die Podien "Krieg und Vertreibung in Bosnien", "Der Kosovo-Krieg und seine Folgen", "Tschetschenien: ein nicht enden wollender Krieg und seine Folgen" sowie "Kulturenkrieg? Krieg der Zukunft: Medien und Terrorismus".

    Das Symposium will die veränderte Rolle zur Diskussion stellen, die die Medien bei der Führung und öffentlichen Wahrnehmung von Krieg und Vertreibung übernommen haben. Die Wirkung der weltweit agierenden Medien ist längst in das Kalkül der kämpfenden Parteien eingegangen. Kriege sind heute auch Kämpfe um die Deutungshoheit der Bilder in den Medien. Gerade deshalb sind Medien keineswegs nur Beobachter des Kriegsgeschehens.

    Diese These unterstreicht das Symposium mit dem Begriff "Interventionen". Wie intervenieren heutige Massenmedien im Kontext von Kriegen und ihren Folgen?
    Vieles, was zensierte und gleichgeschaltete, aber auch unabhängige Medien über die Kriege in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts berichtet hatten, erwies sich als einseitig oder falsch. Umstritten bleibt dagegen bisher das Verhältnis zwischen den tatsächlichen Zielen der Parteien und der medialen Darstellung in den Kriegen der 1990er Jahre.

    Weiterhin gilt es nach dem Verhältnis von Massenmedien, Intellektuellen und Künstlern zu fragen. Wie können Literatur oder Medienkunst das Kriegsgeschehen kritisch verarbeiten? Stößt der Künstler oder der Schriftsteller nicht auch auf Grenzen der Darstellung angesichts der unzähligen und grausamen Opfer des Krieges? Und schließlich: Wie intervenieren Künstler und Intellektuelle im Kontext des sich der globalen wie lokalen Medien bedienenden Terrorismus?
    Nicht zuletzt betreffen diese Fragen das grundsätzliche Dilemma der Kompatibilität der Kritik mit der "political correctness" öffentlicher Darstellungen. Was kann, was darf die Kunst angesichts von Krieg, Vertreibung und Terror?

    Wissenschaftler, Künstler und Medienvertreter werden zu verschiedenen Beispielen von Krieg und Vertreibung in Europa aus ihrer Sicht Stellung nehmen. Die Konferenz soll ein Forum für die Diskussion und den Vergleich des Verhältnisses zwischen Kunst, Medien und Wissenschaft in der Vergangenheit und Gegenwart bieten. Das Symposium wurde in das vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung geförderte Programm im Jahr der Geisteswissenschaften aufgenommen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Politik, Recht, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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