idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.03.2007 09:13

UKM-Epidemiologe als erster Deutscher mit "Frederick H. Epstein Memorial Lecture Award" geehrt

Simone Hoffmann Presse- und Informationsstelle
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Er ist der erste Deutsche, der mit dieser Auszeichnung geehrt wurde: Professor Dr. Ulrich Keil, Direktor des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin am Universitätsklinikum Münster (UKM), erhielt kürzlich den "Frederick H. Epstein Memorial Lecture Award" für sein Lebenswerk. Seit 1998 wird der Preis vergeben, unter den rund 500 Herz-Kreislauf-Epidemiologen, die auf dem Frühjahrskongress der "American Heart Association" in Florida anwesend waren, gilt dieser Kongress als der bedeutendste weltweit. Epidemiologen wollen unter anderem die Ursachen für Volkskrankheiten herausfinden.

    Keil berichtete auf dem Kongress von den Erfolgen von 50 Jahren Epidemiologie. Unter anderem ist es ihm und seinem Team zu verdanken, dass Mediziner und Forscher weltweit wissen, warum die Lebenserwartung innerhalb der vergangenen Dekaden bei Männern und Frauen um mehr als zwei Jahre pro Dekade gestiegen ist: Keil konnte zeigen, dass die Herzkreislaufkrankheiten in Deutschland und anderen westlichen Ländern immer mehr in höhere Altersgruppen verschoben werden. "Das ist die Erfolgsstory von Medizin und Public Health", bekräftigte Keil.

    Zwei Drittel des Rückgangs der Sterblichkeit an Herzkreislauferkrankungen gehen dabei auf das Konto der Prävention, ein Drittel auf das der Therapien. Nicht nur die Methoden, Herzkreislauferkrankungen zu heilen, sind heute besser geworden. "Heute weiß auch fast jeder Mensch, was er tun muss, um möglichst gesund zu bleiben", sagte Keil. Und viele tun es auch. Viele Menschen ernähren sich bewusster, treiben Sport, geben das Rauchen auf. Damit halten sie ihr Herz-Kreislaufsystem in Schwung - und leben im Durchschnitt pro Dekade zwei Jahre länger.

    Als Folge der gestiegenen Lebenserwartung lebten in Deutschland mittlerweile mehr als 6000 Menschen, die älter als hundert Jahre seien, so Keil. Krebs, Herzkreislauferkrankungen und Unfälle sind jedoch nach wie vor Schuld daran, dass trotz steigender Lebenserwartung in Deutschland und anderen westlichen Ländern noch immer fast 20 Prozent der Männer und fast 10 Prozent der Frauen vor Erreichen des 65. Lebensjahres sterben.

    Ob wir demnächst also so "alt wie die Schildkröten" werden stellt der 63-
    jährige Keil derzeit noch in Frage. Denn er und seine Fachkollegen beobachten auf der anderen Seite ein anderes Massenphänomen: Die Menschen werden immer dicker - ein Risiko, das die Wahrscheinlichkeit einer hohen Lebenserwartung dämpft. Und während bei den Männern ein Rückgang an Rauchern zu beobachten ist, holen die Frauen bei dieser gesundheitsschädlichen Sucht auf. Keil: "Ob damit dem Aufwärtstrend der steigenden Lebenserwartung ein Ende gesetzt ist, bleibt abzuwarten."


    Bilder

    Wurde als erster Deutscher mit dem "Frederick H. Epstein Memorial Lecture Award" geehrt: Ulrich Keil.
    Wurde als erster Deutscher mit dem "Frederick H. Epstein Memorial Lecture Award" geehrt: Ulrich Keil ...
    ukm
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Wurde als erster Deutscher mit dem "Frederick H. Epstein Memorial Lecture Award" geehrt: Ulrich Keil.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).