Mit der Kulturgeschichte und Theologie des Bildes im Christentum beschäftigt sich eine Nachwuchsforschergruppe an der Universität Münster. Am 2. Mai nimmt die von der VW-Stiftung in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt 1,7 Millionen Mark geförderte Nachwuchsgruppe offiziell ihre Arbeit mit einer Eröffnungsfeier im münsterschen Schloss auf.
Zehn junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Fachgebieten Geschichte, Theologie, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft haben sich in der VW-Nachwuchsgruppe zusammengefunden, um die religiös-theologischen, künstlerischen und gesellschaftlichen Bedingungen des Bildes vornehmlich des Mittelalters und der Frühen Neuzeit zu erforschen. Forschungspolitisches Ziel der von dem Historiker Dr. Thomas Lentes geleiteten VW-Nachwuchsgruppe, der ersten an der Universität Münster, ist es, Wissenschaftlern zwischen Promotion und Habilitation selbständige Forschung ohne Abhängigkeit von einem Professor zu ermöglichen.
Die Forschungsgruppe soll kulturgeschichtliche und anthropologische Aufgaben, die ansonsten auf verschiedene Fächer verteilt sind, unter den Leitfragen des religiösen Bildgebrauches sowie der theologischen und religiösen Bildtheorie bündeln. Anhand der Geschichte von religiösem Bildgebrauch, Bildtheorie und künstlerischer Produktion werden die Wechselwirkungen zwischen Religion, Kunst und Gesellschaft in kulturgeschichtlicher und theologischer Perspektive erforscht.
Leitfragen sind dabei: Was ist ein Bild? Was geschieht beim Sehen und Inszenieren? Was offenbaren Bilder? Der Leiter der Nachwuchsforschergruppe, Dr. Thomas Lentes, vergleicht die Bedeutung von Gemälden und Zeichungen im Mittelalter mit dem heutigen Cyberspace oder Internet: "Es geht uns darum, religiöse und theologische Diskussionen und Bilder auf ihre anthropologische und mediengeschichtliche Bedeutung hin zu befragen".
Im Rahmen der Eröffnungsfeier, die am 2. Mai um 15 Uhr im Hörsaal S9 des münsterschen Schlosses beginnt, werden nach einleitenden Überlegungen von Dr. Thomas Lentes zu einer fachübergreifenden Bildforschung ("Von der Wirklichkeit und Wahrheit des Bildes im Mittelalter") beteiligte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Einzelprojekte vorstellen. Dabei geht es unter anderem um Marienverehrung in Siena, die "Rhetorik des Raumes", das Wechselverhältnis von Kunst und Religion um 1600 und Wallfahrtspredigten des 18. Jahrhunderts.
Weitere Informationen: Dr. Thomas Lentes, VW-Nachwuchsgruppe "Kulturgeschichte und Theologie des Bildes im Christentum", Hüfferstraße 27, 48149 Münster, Telefon: 0251/83-31973, Telefax: 0251/83-30038, Email: lentes@uni-muenster.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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