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03.05.2000 13:50

Geburtsjahrgangsabhängige Dämpfung des Rentenwerts

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    Folge stärker geförderter privater Altersvorsorge

    In der Diskussion um die Zukunft der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) in Deutschland wird immer stärker die Einführung einer obligatorischen oder zumindest stärker staatlich geförderten privaten Altersvorsorge angemahnt. Diese soll die gesetzliche Rentenversicherung entlasten, aber auch zu einer insgesamt besseren Altersvorsorge führen. Konsequenz muss eine geburtsjahrgangsabhängige Dämpfung des Rentenwerts sein, wie sie jetzt von Professor. Dr. Eckart Bomsdorf vom Seminar für Wirtschafts- und Sozialstatistik der Universität zu Köln vorgeschlagen wird.

    Kurzfristig kann eine private Altersvorsorge allenfalls durch extrem große Beitragszahlungen aufgebaut werden: Die jetzt angestrebte private Altersvorsorge in Höhe von etwa zwei bis vier Prozent des Bruttoeinkommens ist hingegen auf langfristiges Wachstum angelegt. Wie hoch die Leistungen aus dieser Kapitalanlage letztlich sind, hängt von der Höhe der Beitragszahlungen, der Anzahl der Beitragsjahre und der Rendite des eingesetzten Kapitals abhängig.

    Die Förderung der vorgesehenen privaten Altersvorsorge dient in gewissem Umfang dem Ziel, das Umlageverfahren der GRV nicht nur durch eine kapitalgedeckte Säule zu ergänzen, sondern sogar zu ersetzen. Eine zumindest staatlich geförderte private Altersvorsorge schafft Raum für eine Abschwächung der Leistungen der GRV. Das kann jedoch nicht global, d.h. für alle Rentenbezieher gleichermaßen erfolgen, sondern es muss sich individuell nach der Höhe der möglichen privaten Altersvorsorge des einzelnen Rentenempfängers richten. Die resultierende Dämpfung des Rentenwerts muss sich demnach am Geburtsjahrgang orientieren. Jüngeren, die prinzipiell noch länger die jetzt angestrebte private Altersvorsorge aufbauen können, ist eine stärkere Dämpfung des Rentenwerts als Älteren zumutbar.

    Professor Bomsdorf hat Ergebnisse eines Projekts vorgelegt, das diese Tatsache in der in der Rentenformel berücksichtigt. Der Ansatz sieht vor, dass der Rentenwert zukünftiger Rentenbezieher in Abhängigkeit vom Geburtsjahrgang gedämpft wird. Darauf aufbauend werden Modelle vorgestellt, die den Ansatz auf unterschiedliche Art zur Rentenberechnung umsetzen und die in ihren Auswirkungen auf das Rentenniveau für den jeweils betrachteten Geburtsjahrgang ebenfalls unterschiedlich sind. Aus diesen Modellen heraus lassen sich für den sogenannten Eckrentner Generationenfaktoren konstruieren, die geburtsjahrgangsabhängig die Dämpfung der Leistungen aus der GRV wiedergeben. Die resultierende Dämpfung des Rentenhöhe fällt für Jüngere stärker als für Ältere aus. Alle, die bereits Rentner sind, würden von diesen Maßnahmen nicht betroffen.

    Es zeigt sich, dass die gedämpften Leistungen aus der GRV und die Leistungen aus der zusätzlichen privaten Altersvorsorge über der ohne diese Maßnahme resultierenden Rentenhöhe liegen. Langfristig ergibt sich ein beträchtliches Einsparpotential bei den Ausgaben der GRV in einer Größenordnung von 10 bis 20 Prozent. Daraus würden sich entsprechend niedrigere Beitragssätze zur gesetzlichen Rentenversicherung ergeben. Als Konsequenz wäre mit entsprechend niedrigeren Beitragsätzen als bisher angenommen zu rechnen.

    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

    Für Rückfragen steht Ihnen Professor. Dr. Eckart Bomsdorf unter der Telefonnummer 0221 470 2982, der Fax-Nummer 0221 470 5074 und der Email-Adresse bomsdorf@wiso.uni-koeln.de zur Verfügung.
    Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web (http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.html).

    Für die Übersendung eines Belegexemplares wären wir Ihnen dankbar.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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