Der 1830 in Brügge geborene Priester und Dichter Guido Gezelle starb 1899, kurz vor dem Ende des 19. Jahrhunderts. Er war ein besonderes Sprachtalent, das die flämische Sprache des 19. Jahrhunderts zu einem Instrument außerordentlichen lyrischen Ausdrucks umgeformt hat. Das Institut für Niederländische Philologie und das Zentrum für Niederlande-Studien der Westfälischen Wilhelms-Universität würdigen Leben und Werk von Guido Gezelle mit einer Ausstellung im münsterschen "Haus der Niederlande", die am 3. Mai 2000 eröffnet wurde.
Guido Gezelle hat Generationen von flämischen Dichtern durch seine klangvolle Poesie beeinflusst. Durch sein Interesse an der spezifischen Beschaffenheit der Sprache war er darüber hinaus der erste modernistische Dichter in der niederländischen Literatur und ein Vorläufer der sogenannten Symbolisten mit ihrem Motto "musique avant toute chose". Gleichzeitig sind in den Texten Gezelles jahrhundertealte Traditionen zu erkennen: Religiöse Gedichte, Naturpoesie, Gelegenheitsdichtung, virtuoses Sprachspiel - alles findet der Leser in seinem Werk wieder.
Die Ausstellung "Zehn Zeilen und ein Zauberschlag: Guido Gezelle (1830-1899)", die von der "Nederlandse Taalunie" und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe gefördert wird, schenkt sowohl der literarischen Arbeit als auch der Person Guido Gezelles Aufmerksamkeit. Sie bietet keine streng chronologische Präsentation, sondern gruppiert das Material um einzelne, zentrale Aspekte dieser großen und vielseitigen Persönlichkeit des 19. Jahrhunderts.
Die Ausstellung ist bis zum 31. Mai 2000 montags bis samstags von 10 bis 17 Uhr im "Haus der Niederlande" (Krameramtshaus) in Münster, Alter Steinweg 6/7, zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine szenische Lesung mit Bart Cafmeyer am 16. Mai um 20 Uhr in der Bibliothek des Hauses der Niederlande.
http://www.uni-muenster.de/Rektorat/veranst/vst0448.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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