idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.05.2000 12:59

Weltweit neues Therapiekonzept

Dr. Edmund von Pechmann Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Enge Kooperation von Spezialisten der Greifswalder Uniklinik und des Klinikums Karlsburg ermöglicht ein weltweit neues Therapiekonzept

    In der Erforschung von Medikament-Unverträglichkeiten sind die Spezialisten für Blutgerinnungsforschung der Greifswalder Universitätsklinik weltweit führend.

    Deshalb wurde kurz vor Ostern eine 45jährige Patientin aus Nordrhein-Westfalen mit schwerer Herzerkrankung an die Universitätsklinik Greifswald verlegt. Im Winter des letzten jahres hatte die Patientin bereits durch ihre Herzerkrankung einen Schlaganfall erlitten. Daher mußte die Gerinnungsfähigkeit ihres Blutes durch Tabletten herabgesetzt werden. Jetzt benötigte sie dringend eine neue Herzklappe. Dafür waren eine Zahnoperation und eine Operation am offenen Herzen, an der Herz-Lungen-Maschine, notwendig. Diese Operationen konnten während der Einnahme der Tabletten nicht durchgeführt werden. Aufgrund einer Unverträglichkeit (Allergie) durfte die Patientin das ansonsten hierfür verwendete gerinnungshemmende Medikament Heparin nicht erhalten.

    Auch das Medikament Hirudin, das auf der Basis Greifswalder Untersuchungen und Studien, seit zwei jahren als erstes Alternativmedikament zu Heparin sowohl in Europa als auch in den USA zugelassen ist, konnte die Patientin wegen einer zusätzlichen Nierenerkrankung nicht erhalten.

    Da kein anderes Zentrum der Patientin mehr helfen konnte, war Greifswald ihre letzte Chance.

    In enger Abstimmung haben sich Prof. Dr. Andreas Greinacher (Spezialist für Blutgerinnungs-Forschung und Transfusionsmedizin), der neu berufene Herzspezialist Prof. Dr. Stephan Felix, der Kieferchirurg Prof. Dr. Dr. Hans-Robert Metelmann, die Herzchirurgen Prof. Dr. Eckel und Priv.-Doz. Dr. Wollert sowie der Narkosearzt Dr. Müllejans zu einer weltweit erstmals durchgeführten Therapie entschieden. Hierfür wurde über Japan und die USA ein neu entwickeltes Medikament zur Blutgerinnungshemmung, ein synthetischer Thrombininhibitor, eingeflogen. Unter dem Schutz dieses Medikamentes konnten in Kombination mit Heparin und Hirudin alle notwendigen Operationen durchgeführt werden.

    Die Patientin wird Ende der Woche, mit neuer Herzklappe, zu ihrer zehnjährigen Tochter zurückkehren können. Die Greifswalder und Karlsburger Ärzte freuen sich darüber, daß durch fachübergreifende Kooperation erneut eine Spitzenleistung gelungen ist, die die führende Rolle der Greifswalder Forschung auf diesem Gebiet unterstreicht.

    Für weitere Informationen:
    Prof. Dr. Andreas Greinacher, Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin der Universität Greifswald, Sauerbruchstraße, 17487 Greifswald,
    Tel. 03834-865479, Fax 03834-865489, e-mail: greinach@mail.uni-greifswald.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).