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05.05.2000 14:46

Mehr Bürokratie statt mehr Wettbewerb für die Hochschulen in Sachsen-Anhalt

Dr. Kristijan Domiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Hochschulverband

    Deutscher Hochschulverband
    - Presseinformation -
    Nr. 10/2000

    Bonn/Halle, den 5. Mai 2000

    Mehr Bürokratie statt mehr Wettbewerb für die Hochschulen in Sachsen-Anhalt
    Hochschulverband: "Kaum Chancen, die besten Köpfe zu gewinnen"

    Bonn/Halle - Kritik am Entwurf zur Novellierung des Hochschulgesetzes von Sachsen-Anhalt hat der Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen-Anhalt des Deutschen Hochschulverbandes, Professor Dr. Alfred Göpfert, geübt. "Das mit der Gesetzesänderung angestrebte Hauptziel - die schärfere Profilbildung der Hochschulen - wird mit den vorgeschlagenen Maßnahmen nicht zu erreichen sein", sagte Göpfert wenige Tage vor der Anhörung des Entwurfes im Landtag. "Im Gegenteil: Dem Wissenschaftsministerium sollen neue Steuerungsinstrumente an die Hand gegeben werden, die zu einer weiteren Bürokratisierung und Hierarchisierung der Hochschulen und damit zu einer Beschneidung ihrer Kreativität führen werden. Auch droht die Gefahr, dass die Hochschulen auf diese Art und Weise zu nachgeordneten Behörden degradiert werden, die lediglich das vollziehen sollen, was ihnen von der Wissenschaftsadministration und von der Politik vorgegeben wird."

    Mit besonderer Sorge sieht Göpfert, dass der Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt durch die Gesetzesnovelle erheblich an Attraktivität verlieren werde. "Erstklassige Hochschullehrer und Forscher werden sich in Zukunft sehr genau überlegen, ob sie sich um eine Professur in Sachsen-Anhalt bewerben sollen. Wer glaubt, hervorragende Wissenschaftler mit dem Angebot einer zunächst bis zu fünf Jahre dauernden Probezeit für die Übernahme einer Professur gewinnen zu können, bekundet nicht nur sein tiefgehendes Misstrauen gegenüber dem Professorenberuf, sondern verkennt auch die Realität. Hochschullehrer, die im Vergleich zu anderen Berufsgruppen einen ohnehin außerordentlich langen Qualifikationsweg durchlaufen haben, der bereits mit einer Vielzahl befristeter Dienstverhältnisse verbunden ist, werden sich auf ein solches berufliches Risiko nicht einlassen. Mit dieser wettbewerbsfeindlichen Regelung schafft sich Sachsen-Anhalt selbst einen Standortnachteil, solange andere Bundesländer die unmittelbare Übernahme in ein Beamtenverhältnis auf Lebenszeit anbieten und in zahlreichen Fächern ein attraktiver außeruniversitärer Arbeitsmarkt besteht. Bei solchen Rahmenbedingungen wird Sachsen-Anhalt kaum Chancen haben, die besten Köpfe für seine Hochschulen zu gewinnen", so Göpfert abschließend.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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