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08.05.2000 11:18

Kardinal Ratzinger spricht über Öffnung vatikanischer Archive

Dr. Gottfried Oy Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Symposium zur Erforschung des Archivs der Glaubenskongregation an der Goethe-Universität

    FRANKFURT. Seit dem Schuldbekenntnis Papst Johannes Paul II. am Aschermittwoch diesen Jahres ist das Thema kirchliche Inquisition wieder einmal in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Zur Vorbereitung dieses Bekenntnisses gehörte die Öffnung der Archive von Römischer Inquisition und Indexkongregation, die bereits im Januar 1998 der Präfekt der Glaubenskongregation, Joseph Kardinal Ratzinger, angeordnet hat. Erste Ergebnisse der Forschung in diesen Archiven präsentiert nun ein internationales Symposium im Rahmen des Frankfurter Forschungskollegs "Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Es wird am 15. Mai mit einer Abendveranstaltung in der Aula der Universität eröffnet, zu der Prof. Dr. Werner Meißner als Präsident der Goethe-Universität einlädt. Kardinal Ratzinger selbst wird über die Öffnung des Archivs und seine Bedeutung reden. Grußworte sprechen der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Bischof Dr. Karl Lehmann, und die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Ruth Wagner.

    Ein Festvortrag von Professor Dr. Hubert Wolf, dem Leiter des Frankfurter DFG-Projektes "Römische Inquisition und Index" und Veranstalter des Symposiums, beleuchtet die Rolle deutscher Gelehrter bei der Reform des römischen Index der verbotenen Bücher im Jahr 1900. Der Bogen der Themen beim Symposium, das vom 15. bis 18. Mai stattfindet, ist weitgespannt: sie umfassen u.a. neue Einsichten zum Fall Galilei (Dr. Francesco Beretta, Fribourg), zur Haltung der katholischen Kirche zu den Naturwissenschaften allgemein (Prof. Dr. Ugo Baldini, Rom), zum aufsehenerregenden Carnesecchi-Prozeß (Prof. Dr. Massimo Firpo, Turin) und zur mäßigenden Rolle der römischen Inquisition bei der Hexenverfolgung (Dr. Rainer Decker, Paderborn) sowie Grundsatzreferate zur Quellenlage (Mons. Alejandro Cifres, Vatikan; Prof. Dr. John Tedeschi, Wisconsin). Dem "Interkulturellen Management" durch die Inquisition bei der

    Fernhandelskontrolle in der Frühen Neuzeit forscht Dr. Peter Schmidt (Rom) nach. Am Beispiel der Bücherzensur kann erstmals ein Bild der internen Diskussion in der römischen Indexkongregation entworfen werden (Prof. Dr. Silvana Seidel-Menchi, Trient; Dr. Maria Antonietta Passarelli, Rom; Dr. Claus Arnold, Frankfurt). Schließlich wird auch der Rezeption der römischen Bücherverbote in Deutschland nachgegangen (Dr. Dominik Burkard, Frankfurt).

    Präsentiert werden nicht zuletzt die Projekte der Frankfurter Forscher selbst. Sie versehen die anonymen Institutionen Römische Inquisition und Index mit Namen, indem sie den Biographien aller ihrer Mitarbeiter im Zeitraum von 1542 bis circa 1900 nachgehen. Zugleich sammeln sie erstmals den kompletten "output" an Dekreten der beiden Kongregationen (Dr. Herman H. Schwedt, Jens Brandt, Edda Imhoff).

    Nähere Informationen: Prof. Dr. Hubert Wolf, Telefon 069/798-28864; Hubert.Wolf@em.uni-frankfurt.de; Dr. Claus Arnold, Telefon 069/798-28107; C.Arnold@em.uni-frankfurt.de, Fachbereich Katholische Theologie

    Zeit: 15. Mai (Montag), 18 Uhr s.t.
    Ort: Aula der Goethe-Universität, Hauptgebäude, 2. Stock, Mertonstraße 17-23

    Teilnahme an der Veranstaltung nur für geladene Gäste. Wir bitten um Anmeldung der Medienvertreter bei Lucia Lentes, Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Goethe-Universität, Telefon: 069/798-22756,
    8 bis 13 Uhr


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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