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16.04.2007 17:26

Wer macht den "besseren" Menschen? - Fortsetzung der "Frankfurt Templeton Research Lectures"

Stephan M. Hübner Marketing und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    FRANKFURT. "Biofakt oder Artefakt? Auf dem Weg zu einem neuen Begriff des Lebens?" Unter dieser Überschrift stehen die Aktivitäten in Forschung und Lehre im zweiten Jahr der "Frankfurt Templeton Research Lectures" an der Johann Wolfgang Goethe-Universität.

    Im Sommersemester wollen sich die Wissenschaftler der Frage stellen, wie neueste Entwicklungen auf dem Gebiet der Robotik und der Biomedizin die traditionellen Vorstellungen von Leben verändern. Woran wird aktuell im Labor gearbeitet? Wie entstehen neue Lebensformen? Wie regenerieren sie sich? Haben diese Lebensformen eine eigene Identität? Solche konkreten Fragen verbinden sich mit grundsätzlichen: Was verstehen wir unter einem Lebewesen? Wo verläuft die Grenze zwischen Technik und Natur? Was ist eine Person?

    Im Mittelpunkt steht daher der interdisziplinäre Dialog darüber, wie sich unsere Vorstellungswelten verändern und welchen Einfluss die Bio- und Ingenieurswissenschaften auf neue Menschenbilder ausüben. Dies mündet in der zugespitzten Frage "Wer macht den 'besseren' Menschen - Life Science oder Engineering?" Zwei ausgewiesene Experten aus den Technik- und Lebenswissenschaften - Prof. Thomas Christaller, Direktor des Fraunhofer Instituts für Intelligente Autonome Systeme, und Prof. Frank Emmrich, Direktor des Fraunhofer Instituts für Zelltherapie und Immunologie - befragen sich dazu an drei Abenden gegenseitig und beleben damit eine konstruktive Form des öffentlichen akademischen Disputs. Die Diskussion soll den Dialog zwischen den Disziplinen anregen und eine Reflexionskultur zum Menschlichen "des Menschen" befördern. Alle Interessierte sind eingeladen, mit zu diskutieren. Das Ziel der "Templeton Research Lectures", die mit insgesamt zirka 400.000 Dollar dotiert sind, ist es, den interdisziplinären Dialog zwischen Naturwissenschaft, Philosophie und Religion zu intensivieren.

    Die Vorlesungen im einzelnen:

    Wachstum oder Konstruktion: Wie entsteht der Mensch? (8. Mai 2007)
    Fortschritte auf dem Gebiet der Biomedizin, der Robotik und der künstlichen Intelligenz stellen die Frage nach den Bedingungen der Entstehung menschlicher Individuen. Ist die Genese der menschlichen Person in Zukunft als Folge von Wachstum oder von Konstruktion zu verstehen? Werden Personen das Ergebnis bewusster Planung sein oder spontanes und zufälliges Resultat natürlicher Vorgänge? Ersetzen die Kategorien "Kreativität des Wissenschaftlers" und "Verantwortung der Gesellschaft" herkömmliche Vorstellungen wie natürliche Evolution und göttliche Schöpfung?

    Wie regeneriert sich der Mensch - technisch oder biologisch? (12. Juni 2007)
    Moderne Medizin und Technologie leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Regeneration und Gesundung des Menschen. Veränderungen des Zustands menschlicher Lebewesen können aber nur dann als Prozesse von Heilung, Genesung und Regeneration verstanden werden, wenn die Ziele dieser Entwicklungen klar und positiv bestimmt sind. Wie werden in Biomedizin und Robotik jene Zielzustände definiert, an denen sich eine gelungene Regeneration des Menschen bemisst?

    Wie wird der Mensch autonom - als Subjekt, System oder Lebewesen? (10. Juli 2007)
    Ist der Mensch unabhängig oder fremdbestimmt? Im ersten Jahr der "Frankfurt Templeton Research Lectures" stand die Herausforderung philosophischer und religiöser Auffassungen von der menschlichen Willensfreiheit durch die Neurowissenschaften im Mittelpunkt. Die Frage nach der Autonomie des Menschen stellt sich im Licht von Lebens- und Technikwissenschaften noch einmal in einer anderen, nicht weniger dramatischen Perspektive. Robotik und künstliche Intelligenz thematisieren das Verhältnis von Spontaneität und Lernfähigkeit zu Determination und Steuerung menschlicher Verhaltensweisen, die Fortschritte in der regenerativen Medizin rücken verstärkt das Verhältnis von leiblicher Integrität und personaler Identität ins Zentrum der Aufmerksamkeit.

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    Vorlesungsreihe "Frankfurt Templeton Research Lectures"

    Wer macht den "besseren" Menschen - Life Science oder Engineering

    Wann? 8. Mai, 12. Juni und 10. Juli 2007

    Wo? Campus Westend, Casino Gebäude, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main

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    Informationen: Prof. Thomas M. Schmidt, Fachbereich Katholische Theologie, Tel.: (069) 798-33270, t.schmidt@em.uni-frankfurt.de.
    Dr. Michael G. Parker, Projekt-Koordinator, Tel. (069) 798-33348, m.parker@em.uni-frankfurt.de. www.trl-frankfurt.de


    Weitere Informationen:

    http://www.trl-frankfurt.de (detailliertes Programm)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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