DFG veröffentlicht Denkschrift zur Meeresforschung
Nahezu 71% der Erde sind von Wasser bedeckt. Die Ozeane spielen eine entscheidende Rolle im globalen Klimageschehen und die marine Grundlagenforschung führt zu zahlreichen technologischen Innovationen und Weiterentwicklungen, wie zum Beispiel ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge. Unverzichtbare Instrumente dieser Forschung sind die schwimmenden Labore, die Forschungsschiffe. Darauf weist Prof. Ernst-Ludwig Winnacker, der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), im Vorwort der Denkschrift der DFG-Senatskommisson für Ozeanographie hin. In dieser Denkschrift werden die Ergebnisse der Meeresforschung in den letzten Jahren dargestellt und Forschungsschwerpunkte für die nächsten Jahre gesetzt. Zusammengefaßt in zehn fachübergreifenden Leitthemen werden aktuelle und zukünftig drängende Fragestellungen behandelt.
Neben der Bedeutung des Ozeans bei der Veränderung des Klimas geht es in dem Memorandum auch um Stoffkreisläufe und die Verteilung der chemischen Elemente in den Meeren. Weitere Themen der Denkschrift sind unter anderem der Ozean als Lebensraum, die Artenvielfalt und der Energie- und Stoffhaushalt der Weltmeere.
Die Senatskommission betont, dass die marine Forschung zum besseren Verständnis der Wechselbeziehungen zwischen Atmosphäre, Biosphäre und Weltmeeren beiträgt und den verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen und Rohstoffen der Ozeane ermöglicht. So entstehe ein Grundlagenwissen, das als Basis für umweltpolitische Entscheidungen auf nationaler und internationaler Ebene dienen kann.
Das vorliegende Papier ist die vierte Denkschrift der DFG in diesem Forschungsfeld seit 1962. Sie richtet sich an Meeresforscherinnen und Meeresforscher und an politische Entscheidungsträger. Gerade im Hinblick auf die schwimmenden Labore, die Forschungsschiffe, sei Unterstützung von Bund und Ländern notwendig, betont der DFG-Präsident.
Neben drei großen Schiffen, namentlich Polarstern, Meteor und Sonne, stehen den Wissenschaftlern auch vier mittelgroße Forschungsschiffe zur Verfügung. Während die großen Schiffe weltweit operieren und mehreren Arbeitsgruppen Platz bieten, sind die kleineren Forschungsschiffe nicht länger als sechs Wochen auf See und ihre Reisen können kurzfristiger geplant werden.
In der Flotte der mittelgroßen Schiffe werden die Alexander von Humboldt und die Poseidon innerhalb der nächsten zwei, beziehungsweise sechs Jahre, aufgrund ihres Alters ausfallen. Nach Ansicht der Senatkommission für Ozeanographie ist es daher notwendig, möglichst bald mit der Bauplanung für zwei mittelgroße Schiffe zu beginnen. Die Experten rechnen damit, dass sich die Kosten auf schätzungsweise 250 Millionen DM belaufen werden.
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Meeresforschung im nächsten Jahrzehnt
Denkschrift
2000, 203 S., Preis 148,-- DM
WILEY-VCH Verlag GmbH, Weinheim
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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