Radon-Helium Bestimmung in 1m Bodentiefe
Eine Methode, die Gaswegsamkeit eines Untergrundes zu beurteilen, haben Dr. Rainer Müller und Dipl. - Geol. Rolf Schiffer, Institut für Geologie und Paläontologie der TU Clausthal, in enger Zusammenarbeit mit der BGR, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, so weiterentwickelt, dasz sie nun erstmals zuverlässige Aussagen ermöglicht. Die Untersuchungen wurden im Rahmen des Verbundforschungsvorhabens Deponieuntergrund durchgeführt und vom Bundesministerium für Forschung und Technologie gefördert. Die Ergebnisse werden gegenwärtig für ein in Vorbereitung befindliches Standardwerk über Methoden zur Untersuchung von Deponiestandorten (Springer-Verlag) niedergelegt. Das Verfahren ist einsatzfähig und vergleichsweise kostengünstig und bietet sich vor allem zur Vorerkundung möglicher Deponiestandorte an.
Die Methode basiert auf der Untersuchung der Edelgase Helium und Radon im Boden. Diese entstehen durch den natürlichen radioaktiven Zerfall des im Gestein befindlichen Urans und steigen bevorzugt entlang von Bruchzonen auf. Miszt man nun den Radongehalt innerhalb der obersten Bodenschicht (1m), so zeigen gegenüber den normalen Hintergrundwerten erhöhte Meszwerte besondere Wegsamkeiten, Bruchzonen, an. Wo Gas seinen Weg findet, können dies vermutlich (Deponiesicker-)wässer auch. An solchen Stellen wären weitere Untersuchungen zur Abschätzung des Gefährdungspotentials notwendig.
Radonuntersuchungen sind seit langer Zeit bekannt, weisen jedoch einen entscheidenden Nachteil auf: Sie sind nicht immer ein zuverlässiges Indiz, denn Radon besitzt eine Halbwertszeit von 3,8 Tagen. Alle Wegsamkeiten für deren Zurücklegung das Gas länger als einige Tage benötigt, tauchen demnach ohne deutlich erhöhte Meszwerte auf. Undichtigkeiten im Untergrund blieben bei der alleinigen Anwendung der Radonmethode unentdeckt.
Müller und Schiffer haben aus diesem Grunde die Bestimmung des Heliumgehaltes in 1m Tiefe gewählt und die Radonmessung als Referenzwert zur Beurteilung der Probenqualität herangezogen. Meszfehler, welche auf einer Verdünnung mit Auszenluft beruhen, können sofort erkannt werden. Helium geht weder chemische Verbindungen ein, noch unterliegt es Zerfallsgesetzen. Alle Wegsamkeiten treten daher als Messungsspitzen auf.
Für Rückfragen: Technische Universität Clausthal Dr. R. Müller, Dipl. -Geol. R. Schiffer Institut für Geologie und Paläontologie, Abteilung Historische und Allgemeine Geologie, Leiter: Professor Dr. K. Schwab, Leibnizstr. 10, D-38678 Clausthal-Zellerfeld, Tel. 05323 - 72 2640/ - 21 42, Fax. 05323 - 72 29 03
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften
überregional
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Deutsch
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