Professor Claus-Jürgen Estler, emeritierter Professor am Institut für Experimentelle und Klinische Pharmokologie und Toxikologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, kann am 22. Mai 2000 bei guter Gesundheit sein 70. Lebensjahr beenden. Prof. Estler ist ein typisches Produkt der Kriegs- und Nachkriegszeit. Er hat die Entwicklung der Pharmakologie in Erlangen über Jahre mitgeprägt und wesentlich zur Etablierung des Faches Toxikologie in Deutschland beigetragen.
Der gebürtige Merseburger absolvierte nach der Schulzeit in Berlin, Dresden und Regensburg in den Jahren 1950-1955 das Studium der Medizin an den Universitäten München (Außenstelle Regensburg), Bern, Tübingen und Erlangen. Von 1956 bis 1958 war er Medizinalassistent am Pharmakologischen Institut der Universität Erlangen, an der Medizinischen Universitätsklinik Erlangen und an den Städtischen Krankenhäusern Fürth/Bay. und Nürnberg. Im Jahre 1958 wurde er in Erlangen mit einer pharmakologischen Arbeit promoviert, die eine neue Methode zur Bestimmung von Adenosinpolyphosphaten im Gehirn behandelte.
Ab 1958 war Claus-Jürgen Estler als Wissenschaftlicher Assistent, später als Oberassistent, dann als Wissenschaftlicher Rat am Pharmakologischen Institut der Universität Erlangen tätig. Unter Prof. F. Heim, damals Direktor des Instituts, widmete er sich bereits nach der Promotion toxikologischen Fragen, u. a. der Vergiftung mit Cyaniden, Kohlenmonoxid, halogenierten Kohlenwasserstoffen und Alkohol. 1964 erfolgte seine Habilitation mit einer Arbeit über eine experimentelle Kaliumcyanidvergiftung und ihre Beeinflussung durch Cyanidantagonisten. Als Stipendiat der Paul-Martini-Stiftung am National Institute of Health in Bethesda, MD, USA, konnte er sich 1967 bei B. B. Brodie, einem der Väter der modernen Pharmakologie und Toxikologie, weiterbilden und so anschließend die Entwicklung des neuen Fachgebiets Toxikologie in seinem Heimatland mit vorantreiben.
1970 wurde Claus-Jürgen Estler zum Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie und zum außerplanmäßigen Professor, 1976 zum ordentlichen Professor für dieses Fachgebiet ernannt. Ab 1976 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1995 prägte er die Weiterentwicklung des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie zunächst allein, später zusammen mit Prof. K. Brune. Der Medizinischen Fakultät in Erlangen diente er als einer der ersten Studiendekane, in der Weiterentwicklung des deutschen Gesundheitssystems war er tätig als vielgefragter Gutachter und Berater der Arzneimittelkommission der Zahnärzte, verschiedener Sachverständigengremien, des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte und als Herausgeber wesentlicher Lehrbücher für das Fach Pharmakologie und Toxikologie für Studierende der Medizin, Zahnmedizin, aber auch approbierter Ärzte und Zahnärzte.
* Weitere Informationen:
Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie
Fahrstraße 17, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/85 -22772, -22198, Fax: 09131/85 -22773
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Personalia
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).