idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.05.2007 09:55

Schicksale deutsch-jüdischer "Mischlinge" im Dritten Reich. Podiumsdiskussion der Freien Universität Berlin und des Böhlau Verlags am 16. Mai

Ilka Seer Kommunikations- und Informationsstelle
Freie Universität Berlin

    Die Freie Universität Berlin und der Böhlau Verlag veranstalten gemeinsam einen Diskussionsabend zum Schicksal der deutsch-jüdischen "Mischlinge". Anlass ist das neueste Werk des amerikanischen Historikers James F. Tent, "Im Schatten des Holocaust", in dem er eindringlich das Schicksal der Verfolgten beschreibt. Mit James F. Tent spricht Dr. Beate Meyer vom Hamburger Institut für die Geschichte der deutschen Juden. Die Wissenschaftler gehen unter anderem den Fragen nach, wie "jüdisch" jemand sein musste, um als Jude zu gelten und mit welchen Konsequenzen ein Mensch zu rechnen hatte, den die Nationalsozialisten als "Mischling" eingestuft hatten. Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, dem 16. Mai 2007, um 19.00 Uhr. Veranstaltungsort ist das Jüdische Museum Berlin, Lindenstr. 9-14, 10969 Berlin.

    In den Nürnberger Rassegesetzen von 1935 verankerten die Nationalsozialisten eine perfide Definition, die Menschen mit teilweise jüdischer Abstammung in "Mischlinge ersten Grades" oder "Mischlinge zweiten Grades" einteilte. So gekennzeichnet lebten diese Deutschen unter zunehmend restriktiven Bedingungen zwischen den Welten. Im Verlauf des Krieges verschärfte sich ihre Lage. Das Hitler-Regime gab allmählich seine unentschiedene Haltung gegenüber den "Mischlingen" auf - auch sie mussten früher oder später die Deportation befürchten. Das Ende des Krieges bewahrte die meisten vor dem Tod, doch viele litten lange unter psychischen Folgen. Ihr Schicksal geriet in der öffentlichen Wahrnehmung, aber auch seitens der Forschung, in Vergessenheit. Der Historiker James F. Tent hat sich diesen vergessenen Geschichten angenommen. Seinen Schilderungen liegen ausführliche Gespräche mit Überlebenden zu Grunde.

    Ablauf:
    - Dr. Beate Meyer (Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg): Einführung in das Thema "jüdische Mischlinge"
    - Prof. Dr. James F. Tent (University of Alabama, Birmingham/USA): Vorstellung des Buches "Im Schatten des Holocaust" und seiner Ergebnisse
    - Im Gespräch: James F. Tent und Beate Meyer

    Zeit und Ort:
    Mittwoch, 16. Mai 2007, 19.00 Uhr
    Jüdisches Museum Berlin, Lindenstr. 9-14, 10969 Berlin, U-Bhf. Hallesches Tor (U1, U6)

    Literatur:
    James F. Tent, "Im Schatten des Holocaust. Schicksale deutsch-jüdischer 'Mischlinge' im Dritten Reich", aus dem Englischen übersetzt von Karl Heinz Siber, Köln: Böhlau Verlag 2007, 352 Seiten, gebunden, 24,90 Euro. ISBN 978-3-412-16306-8

    Weitere Auskünfte erteilen Ihnen gern:
    - Dr. Kerstin Schoor, Freie Universität Berlin, Tel.: 030 / 201 23 76, E-Mail: kschoor@zedat.fu-berlin.de
    - Sabine Rehorst, Böhlau Verlag, Tel.: 0221 / 91390-16, E-Mail: sabine.rehorst@boehlau.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Psychologie, Recht, Religion
    regional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).