idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.06.2007 11:20

5 Mio Euro für süddeutsche Biotech-Clusterinitiative: Weiße Biotechnologie für Bayern

Dr. Ulrich Marsch Presse & Kommunikation
Technische Universität München

"Bayerisches Kompetenzzentrum für Weiße Biotechnologie" entsteht auf dem TUM-Campus Garching - Bundesweites Forschungsnetzwerk mit südbayerischem Zentrum im Aufbau - 5 Mio. Euro Förderung für Cluster IBP bewilligt - Zukunftssicherung der Chemischen Industrie mit biogenen Schlüsselkomponenten - Stoffliche Verwertung von Nachwachsenden Rohstoffen

Auf dem Weg zu einer neuen biotechnologisch basierten Chemieindustrie hat ein Konsortium mit Schwerpunkt in Bayern einen wichtigen Erfolg erzielt: Im neuen Förderprogramm "BioIndustrie 2021" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wurden dem Clusterkonzept "Industrielle Prozesse mit Biogenen Building Blocks und Performance Proteinen" (IBP) für die erste Projektphase 5 Mio. Euro bewilligt. Damit werden bereits vorhandene Kompetenzen in Wissenschaft und Wirtschaft kooperativ verschränkt, um künftig Lignocellulose-haltige Biomasse mithilfe eines neuen Verfahrens, der sog. sequentiellen enzymatischen Hydrolyse (SEH-Verfahren), industriell zu nutzen.

Durch gezielte, aufeinander folgende Behandlung mit spezifischen Enzymen sollen technisch sortenreine Produktströme erhalten werden, die möglichst in ihrer gesamten Breite zu Folgeprodukten mit hoher Wertschöpfung verarbeitet werden können. Die Vorteile dieses Konzepts reichen von geringeren Prozesskosten durch verminderten Reinigungsaufwand bis zur höheren Wertschöpfung durch mehrere parallele Produkte, mit der Möglichkeit der anschließenden energetischen Verwertung der Reststoffe. Ausgehend von Rohstoffen, die nicht in Anbaukonkurrenz zu Nahrungsmitteln stehen, soll hier auch der Beweis erbracht werden, dass durch ein solches Bioraffinerie-Konzept der "Dritten Generation" eine wirtschaftliche Herstellung bislang petrochemisch produzierter Chemikalien sowie von neuen Biogenen Chemiekomponenten möglich ist.

Das Projekt wird von der BioM Biotech Cluster Development GmbH (Martinsried) koordiniert. Dem Lenkungsausschuss gehört u.a. Dr. Andreas Koltermann (Süd-Chemie AG), Dr. Günter Wich (Wacker-Chemie AG) und Prof. Wolfgang A. Herrmann (Präsident der Technischen Universität München) an. Nahezu 40 Kooperationspartner aus der Wissenschaft und Wirtschaft arbeiten zur Erreichung der Projektziele zusammen.

Bayern ist für das neue Cluster-Projekt gut vorbereitet: So werden u. a. das Kompetenzzentrum für Biogene Rohstoffe in Straubing (Prof. Martin Faulstich) und das Bioingenieurwesen der TUM unter Koordination von Prof. Dirk Weuster-Botz beteiligt sein. Mit der Gründung des "Bayerischen Kompetenzzentrums für Weiße Biotechnologie" auf dem Forschungscampus Garching werden die wissenschaftlichen Aktivitäten zwischen Hochschule und Industrie aufeinander abgestimmt und durch einen neuen Studiengang im Bereich des Bioingenieurwesens für exzellente Nachwuchswissenschaftler attraktiv gemacht. Dafür bietet der Erfolg der TUM in der Exzellenzinitiative ideale Voraussetzungen.

Dazu Prof. Herrmann: "Das bundesweite Zukunftskonzept BioIndustrie 2021 sichert unserer Chemischen Industrie ihren forschungsgetriebenen Standortvorteil, indem auf der Basis hochselektiver biotechnologischer Herstellverfahren der Energieverbrauch reduziert und die Nachwachsenden Rohstoffe für Chemieprodukte nutzbar gemacht werden. Dies versteht man unter der "Weißen Biotechnologie", die von allen führenden Unternehmen der Welt als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts gesehen wird."

Als "wichtigsten Innovationsmotor der chemischen Industrie" bezeichnet auch Dr. Hans Seidl, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Chemieverbände, die Weiße Biotechnologie. "Das IBP-Cluster entwickelt mit Hilfe moderner Biotechnologie neue Wege und Konzepte, um die heutige Petrochemie, die auf Erdöl als Rohstoff beruht, durch eine biobasierte Chemie aus Nachwachsenden Rohstoffen zu ergänzen und teilweise zu substituieren." Ein wichtiger Erfolgsfaktor sei hierbei, so Seidel weiter, der enge Schulterschluss zwischen exzellenter interdisziplinärer akademischer Forschung und der Industrie. Die Boston Consulting Group habe der deutschen chemischen Industrie 2006 bestätigt, im Bereich der Weißen Biotechnologie "weltweit führend" zu sein. Das Kompetenznetzwerk des Clusters werde dazu beitragen, diesen Standortvorteil zu erhalten und weiter auszubauen.


Bilder

Ergänzung vom 01.06.2007

Sehr geehrte Damen und Herren,
bitte beachten Sie zur Pressemitteilung "5 Mio Euro für süddeutsche Biotech-Clusterinitiative: Weiße Biotechnologie für Bayern", dass dem Lenkungsausschuss der dort genannten BioM Biotech Cluster Development GmbH (Martinsried) neben anderen Herr Dr. Andre (nicht: Andreas) Koltermann (Süd-Chemie AG) angehört.
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
Verena Saule
---
Verena Saule
PR-Referentin
Technische Universität München
Presse & Kommunikation
Arcisstr. 19
80333 München
Tel. (089) 289-22562
Fax (089) 289-23388
http://www.tum.de


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch


 

Hilfe

Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
Verknüpfungen

Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

Klammern

Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

Wortgruppen

Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

Auswahlkriterien

Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).