Die Frage nach der europäischen Identität beschäftigt nicht erst seit den gescheiterten Referenten zur EU-Verfassung vor zwei Jahren Politiker, Journalisten und Wissenschaftler gleichermaßen. Auch das Bundesforschungsministerium leistet dazu einen Beitrag, indem es - anlässlich der aktuellen deutschen EU-Ratspräsidentschaft und im Rahmen des "Jahres der Geisteswissenschaften" - eine Vielzahl wissenschaftlicher Initiativen unterstützt, die diese Diskussion weiter vorantreiben sollen. Im Auftrag des BMBF veranstaltet das Geisteswissenschaftliche Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO), ein An-Institut der Universität Leipzig, eine internationale Konferenz, auf der sich Kultur- und Sozialwissenschaftler disziplinenübergreifend der Frage nach einer "Substanz des Europäischen" (Adolf
Muschg) widmen werden.
Schon der Titel der Konferenz ist Programm: "Es wird nicht darum gehen, die eine europäische Identität zu konstruieren", wie Winfried Eberhard, Direktor des GWZO und Professor am Historischen Seminar der Universität betont; "vielmehr wollen wir die zahlreichen Facetten aufzeigen und hervorheben, aus denen sich Europa zusammensetzt".
"Nach der einen europäischen Identität zu suchen", so Eberhard, "verstellt nur den Blick auf die Möglichkeiten und Chancen, die in der Vielfalt Europas liegen. Daher befassen wir uns auch nicht mit vermeintlich feststehenden Identitätsmustern, sondern untersuchen die soziokulturellen Prozesse, in denen sich Identitäten ausbilden. - Prozesse also, die grundsätzlich offen und unabschließbar sind und die sich ebenso durch Abgrenzung und Konflikt, wie durch
Austausch, Kommunikation und Dialog auszeichnen".
Die Idee einer europäischen Einheit wolle man gleichwohl nicht negieren: Einheit und Vielfalt widersprächen einander nicht, sondern ergänzten und bereicherten sich gegenseitig.Selbst gewalttätige Konflikte und Kriege könnten ein Bewusstsein von europäischer Zusammengehörigkeit gefördert haben - auch dies beabsichtigt die Konferenz in einer ihrer Sektionen unter dem Titel "Europäisierende Konflikte" aufzuzeigen.
Die viertägige Tagung wird am Mittwoch, 6. Juni, um 17.00 Uhr im Festsaal des Bundesverwaltungsgerichtes feierlich eröffnet.
Als Festredner treten der ehemalige polnische Außenminister Wladyslaw Bartoszewski sowie als europäischer Vertreter Direktor Jean Michel Baer von der Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission in Brüssel auf. Staatssekretär Michael Thielen wird die Konferenzteilnehmer im Namen des Bundesforschungsministeriums begrüßen, ebenso wird die sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange ein Grußwort sprechen.
Für Nachfragen wenden Sie sich bitte an das Konferenzbüro:
GWZO-Euroconference
Geisteswissenschaftliches Zentrum
Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas
an der Universität Leipzig
Luppenstraße 1b
04177 Leipzig
Deutschland
E-mail: gwzoeuro@rz.uni-leipzig.de
06.06. bis 09.06.2007
06.06.2007, 17:00 Uhr - Eröffnung
Bundesverwaltungsgericht Leipzig
Simsonplatz 1, 04109 Leipzig
Wichtige Information für Pressevertreter:
Bitte teilen Sie per Fax (++49-341-973-55-69) oder per E-Mail (gwzoeuro@rz.uni-leipzig.de) mit, ob Sie an der Eröffnung der Konferenz teilnehmen werden.
http://www.gwzo-euroconference.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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