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12.06.2007 16:06

"Attosecond science = Control of electrons, finally?" Vortrag von Prof. Dr. Andre Dieter Bandrauk am 13. Juni, 17.15 Uhr

Ilka Seer Kommunikations- und Informationsstelle
Freie Universität Berlin

    Der Chemiker Prof. Dr. Andre Dieter Bandrauk von der Sherbrooke University, Kanada, hält am Mittwoch, dem 13. Juni 2007, an der Freien Universität Berlin einen Vortrag zum Thema "Attosecond science = Control of electrons, finally?". Andre Dieter Bandrauk gilt als Begründer der Theorie zur Attosekundenchemie. Der Vortrag in englischer Sprache beginnt um 17.15 Uhr und findet statt am Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität, Takustr. 3, 14195 Berlin.

    Der Theoretische Chemiker Andre Dieter Bandrauk hat 1995 gemeinsam mit seinem kanadischen Kollegen Paul Corkum aus der Physikalischen Chemie vorhergesagt, wie man Laserpulse erzeugen kann, die schneller sind als so genannte Femtosekunden-Laserpulse. Femtosekunden sind Intervalle von 0,000.000.000.000.01 Sekunden: Wenn man sich vorstellt, dass das Licht zwischen Erde und Mond etwa eine Sekunde braucht, so breitet es sich binnen Femtosekunden nicht einmal um die Breite eines Haares aus. Femtosekunden-Laserpulse erlauben es, die Bewegung von Atomkernen zu beobachten, die zu chemischen Reaktionen führen. Für die Femtosekundenchemie wurde Ahmed H. Zewail vom California Institute of Technology, Pasadena/USA, 1999 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.

    "Atto" stammt aus dem Skandinavischen und bedeutet 18. Eine Attosekunde ist also 0,000.000.000.000.000.001 Sekunden lang. Bandrauks Konzept wurde erstmals 2001 vom Experimentator Ferencz Krausz (damals in Wien, jetzt Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Garching bei München) in Kooperation mit Paul Corkum umgesetzt. Solche Laserpulse erlauben es, Prozesse zu beobachten, die 1000 Mal schneller sind als die Atomkernbewegung bei chemischen Reaktionen. Demzufolge kann mit den Attosekunden-Laserpulsen die Bewegung von Elektronen beobachten werden, die mehr als 1000 Mal leichter sind als Atomkerne. Im Bild des veralteten Bohr?schen Atommodells können die Forscher den Elektronen also neuerdings beim "Hüpfen von einer Elektronenbahn auf die andere" zuschauen. Andre Dieter Bandrauk hat den Weg gewiesen, wie dieses Phänomen mit moderner zeitabhängiger Quantendynamik der Elektronen theoretisch beschrieben werden kann und wie dadurch neue Vorhersagen zur Kontrolle der Elektronendynamik durch Attosekunden-Laserpulse getroffen werden können.

    Andre Dieter Bandrauk berichtet in seinem Vortrag an der Freien Universität am Mittwoch, 13. Juni, über seine Entdeckungen. Am 15. Juni wird ihm der Alexander-von-Humboldt-Forschungspreis verliehen, in dessen Rahmen er von September 2007 an in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jörn Manz am Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin tätig sein wird.

    Termin und Ort:
    Mittwoch, 13. Juni 2007, 17.15 Uhr
    Freie Universität Berlin, Institut für Chemie und Biochemie, Hörsaal, Takustr. 3, 14195 Berlin

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Jörn Manz, Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin,
    Telefon: 030 / 838-53338, E-Mail: jmanz@chemie.fu-berlin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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