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21.06.2007 11:04

Hoffnungsträger für hessische Innenstädte? Experten beraten über Stadtentwicklung

Stephan M. Hübner Marketing und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    FRANKFURT. Die Quartiere in den Innenstädten geraten zunehmend unter Druck. Während große Einkaufszentren und Supermarktketten in den Gewerbegebieten und auf der grünen Wiese aus dem Boden schießen, beklagen die Zentren der Städte und Gemeinden oft Leerstand, sinkende Immobilienwerte und ausbleibende Konsumenten. Ein Strukturwandel, der durch die Filialisierung der Innenstädte noch verstärkt wird und dessen Opfer vor allem die Einzelhändler und Fachgeschäfte in den Zentren sind. Mit dieser Problematik beschäftigt sich am 22. Juni 2007 die Tagung "Business Improvement Districts" des Institutes für Humangeographie (Fachbereich Geowissenschaften/ Geographie) der Universität Frankfurt.

    In Hessen soll das seit Januar 2006 bestehende Gesetz zur Stärkung von innerstädtischen Geschäftsquartieren (INGE) Grundeigentümern und Geschäftsleuten nun die Möglichkeit bieten, sich in so genannten Business Improvement Districts (BIDs) vor Ort zu organisieren.
    Business Improvement Districts sind in den vergangenen Jahren zu einem der Hoffnungsträger für die Attraktivitätssteigerung innerstädtischer Zentren geworden, sie gelten als zukunftsträchtige Antwort auf die Herausforderungen der Stadtentwicklung und als neuer Impuls für ein nachhaltig erfolgreiches Stadtmarketing.

    Grundidee eines Business Improvement Districts ist es, die Einzelhandelsstandorte in den Innenstädten durch Eigeninitiative, Selbstorganisation und mit Hilfe privater Finanzierung aufzuwerten. Durch die Zusammenschlüsse von Haus- und Grundeigentümern sowie Gewerbetreibenden vor Ort wird die Verantwortung auf lokaler Ebene gestärkt und der lokale Einzelhandel gefördert. BIDs schließen sich in einem räumlich klar definierten innerstädtischen Bereich für drei bis fünf Jahre zusammen. Die Finanzierung für Aufwertungs- und Revitalisierungsmaßnahmen wird durch eine feste, von den Grundeigentümern und Einzelhändlern zu erbringende Abgabe sichergestellt. In US-amerikanischen Städten sind BIDs bereits fest etabliert, in Deutschland hingegen ist der Nutzen dieses neuen Konzepts bislang kaum untersucht.

    Das Institut für Humangeographie der Universität Frankfurt möchte daher Erfahrungen bei der Einrichtung und Umsetzung von BIDs mit Einschätzungen zu Chancen und Risiken während der Tagung diskutieren. Drei Jahre nach dem Erlass des deutschlandweit ersten BID-Gesetzes in Hamburg und mehr als ein Jahr nach dem Inkrafttreten des BID-Gesetzes in Hessen soll mit den geplanten Vorträgen auch ein Zwischenfazit gezogen werden.

    Der Landtagsabgeordnete Klaus Peter Möller wird den Weg zum hessischen BID-Gesetz noch einmal nachzeichnen. Im Fokus der Tagung stehen anschließend die unterschiedlichen - legislativen oder freiwilligen - Modelle von BIDs, die zur Zeit in Deutschland etabliert werden. Weitere Erfahrungen bei der Einrichtung und Umsetzung von BIDs in Hessen stellen Frank Heinze, Prof. Ernst Giese und Jasmin Rack vor.

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    Informationen: Prof. Robert Pütz, Institut für Humangeographie, Campus Bockenheim, Robert-Mayer-Str. 6-8, 60325 Frankfurt am Main. Tel: (069) 798-28792, Fax: (069) 798-28173, puetz@em.uni-frankfurt.de


    Weitere Informationen:

    http://www.humangeographie.de/puetz


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften, Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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