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31.07.2007 15:40

Autopilot für die Ohrchirurgie

Dr. Bärbel Adams Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Leipzig

    Ein weiterer Erfolg interdisziplinärer Zusammenarbeit von Chirurgen, Informatikern und Medizintechnikern: Der weltweit erste Patient konnte jetzt an der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik am Universitätsklinikum Leipzig mit einer automatisierten Fräse behandelt werden. Das ist ein weiterer Meilenstein auf dem Wege der computer- und robotergestützten Chirurgie.

    Das interdisziplinäre Team des Innovation Center Computer Assisted Surgery (ICCAS) an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, des Lehrstuhls für Mikrotechnik und Medizingerätetechnik der TU München und der Firma Karl Storz Tuttlingen kann jetzt auf einen weiteren Erfolg verweisen: Nach der ersten Nasennebenhöhlenoperation mit einem automatisierten motorgetriebenes Saug- und Schneidinstrument (Shaver) setzte jetzt PD Dr. Gero Strauß die weltweit erste automatisierte Fräse in der Ohrchirurgie erfolgreich ein.

    Dazu Dr. Strauß, leitender Oberarzt der Hals-, Nasen-,Ohrenklinik der Universität Leipzig: "Chirurgische Eingriffe am Ohr sind kompliziert und erfordern eine genaue Kenntnis der Anatomie. Trotz bester Ausbildung kann es dabei zu Verletzungen des Gesichtsnerves oder des Hörorgans kommen. Das verhindert die von uns eingesetzte Steuerung der Fräse."

    CT-Aufnahmen in komplizierte Datensätze umrechnen

    "Das Prinzip der Automation kommt aus der Automobil- und Luftfahrtentwicklung: Ein zusätzlicher Sicherheitsmechanismus bewirkt, dass das Instrument automatisch abschaltet wird, wenn gefährdete Strukturen erreicht werden.", sagt Professor Dr. Tim Lüth, Lehrstuhlinhaber für Mikro- und Medizingerätetechnik an der TU München. "Mit diesem Sicherheitsmechanismus wird jetzt die chirurgische Fräse ausgestattet, mit der der Ohrchirurg Knochen abträgt, um an sein eigentliches Operationsfeld zu kommen." Voraussetzung dafür ist eine detailgetreue Computertomographieaufnahme (digitales Patientenmodell), mit der schon vor der Operation festgelegt wird, welchen Umfang die Operation haben soll und welche Strukturen geschont werden müssen. Das musste dann wieder in komplizierte Datensätze umgesetzt werden. Das chirurgische Instrument wird dann mit den so erhobenen Daten versehen, damit es entsprechend wirksam werden kann.

    "Mit der weltweit ersten Operation mit einer automatisierten Fräse konnten die Partner von der TU München, der Fa. Karl Storz Tuttlingen und nicht zuletzt von ICCAS erneut ihre Leistungskraft und Innovationsfähigkeit unter Beweis stellen", freut sich Professor Dr. Andreas Dietz, Vorstandsmitglied vin ICCAS und Direktor der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik Leipzig. "Und für unsere Patienten konnte wieder ein Stückchen mehr Sicherheit erreicht werden."
    weitere Informationen

    Universität Leipzig
    Stellvertretender Direktor der Hals-, Nasen, Ohrenklinik
    Dr. Gero Strauß
    Telefon: 0341 97-21720
    E-Mail: gero.strauss@medizin.uni-leipzig.de
    www.uni-leipzig.de/~hno

    TU München
    Direktor des Zentralinstituts für
    Medizintechnik IMETUM
    Prof. Dr. Tim C. Lüth
    Telefon: 089 289151-90
    E-Mail: Tim.Lueth@tum.de

    Fa. Karl Storz Tuttlingen
    Karl-Heinz Stephan
    Telefon: 07461 708-155
    E-Mail: kh.stephan@karlstorz.de


    Bilder

    Dr. Strauß bei der weltweit ersten automatisierten Ohren-OP
    Dr. Strauß bei der weltweit ersten automatisierten Ohren-OP

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Dr. Strauß bei der weltweit ersten automatisierten Ohren-OP


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