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22.06.2000 14:53

Eigene Haut aus der Tube - Hoffnung für chronisch kranke Wundpatienten

Jochen Pfänder Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V.

    Hervorragende Ergebnisse bei der Anwendung von Hautersatz können die Ärzte der Würzburger Uni-Klinik verzeichnen.

    Die Ärzte der Universitätsklinik Würzburg haben Ergebnisse auf
    dem Gebiet des Hautersatzes vorzuweisen. In dem angewandten
    Verfahren wird unter lokaler Betäubung ein etwa briefmarkengroßes
    Hautstück aus der Leiste entnommen und im Labor angezüchtet.
    Nach 2 - 3 Wochen werden die gewonnenen Hautzellen mittels eines
    Bioklebers auf die Wunde zurückgesetzt. Diese eigene
    Haut - direkt aus der Tube - beginnt zu "wachsen", d.h. sie regt
    entsprechende Zellen zum Wachstum an, führt zu einer überdurchschnittlichen
    Wundheilung, hat die Bildung neuer Haut zur Folge und führt so zum
    Defektverschluss. Hoffnung auf schnelle Genesung bringt dieses sensationelle
    Ergebnis den rund 3 Millionen chronisch kranken Wundpatienten in Deutschland.
    Der sozio-ökonomische Aspekt derartiger Entwicklungen ist so groß, dass
    mehr als 2000 Wundbehandler aus ganz Deutschland und dem benachbarten
    Ausland zum 4. Kongress für Wundheilung und Wundbehandlung
    vom 29.06. bis 01.07.2000 in Würzburg erwartet werden. Zu dieser Plattform,
    die den Experten aus aller Welt zum Erfahrungsaustausch und der Vorstellung
    der neuesten Forschungsergebnisse dient, lädt die Deutsche Gesellschaft für
    Wundheilung und Wundbehandlung e.V. herzlich ein.
    Im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen sich die moderne Wundbehandlung
    bereits etabliert hat, besteht in Deutschland auf diesem Gebiet großer Nachholbedarf.
    So sieht die Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V.
    in der Einführung und Umsetzung des Konzeptes der modernen Wundbehandlung,
    der Einführung spezieller Wundpflegekurse für Fachpersonal mit der
    Berufsbezeichnung "Wundschwester/-pfleger" und der Verbesserung der
    Zusammenarbeit zwischen ärztlichen und pflegerischen Behandlern eines ihrer Hauptaufgabengebiete.
    Ein großes Hindernis bei der Durchführung der anstehenden Aufgaben stellt
    die immer noch fehlende Akzeptanz von Verordnern und Krankenkassen bezüglich
    der neuen Materialien und Methoden dar. Die immer wieder aufgeworfene
    Kostenfrage ist dabei nicht unerheblich. Stellt man der modernen Wundbehandlung,
    die mit Materialien wie z.B. Alginate und Hydrogele arbeitet und meist zur
    Abheilung einer Problemwunde führt, eine oft über Jahre andauernde konservative
    und sehr kostenintensive Behandlung gegenüber, so zeigen erste Analysen die Kostenersparnisse bei der modernen Wundbehandlung auf. Nicht in Geldwert
    auszudrücken ist die wiedererlangte gesteigerte Lebensqualität der betroffenen
    Patienten. Dass sich die verantwortlichen Fachkreise auf dem richtigen Weg
    befinden haben die Ärzte der Würzburger Universitätsklinik mit der Anwendung
    "Eigene Haut aus der Tube" bewiesen.


    Weitere Informationen:

    http://www.dgfw.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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