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07.09.2007 12:11

Von Glaubensflüchtlingen und Juwelenhandel

Constanze Steinke Steinke + Hauptmann, PR- und Medienagentur GmbH
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Historiker analysieren Kulturaustausch in der Frühen Neuzeit

    Mit einem zentralen Problem der europäischen Frühneuzeitforschung beschäftigt sich eine international ausgerichtete Tagung der Arbeitsgemeinschaft "Frühe Neuzeit" im Verband der Historiker Deutschlands. Vom 20. bis 22. September 2007 analysieren Experten am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg den kulturellen Austausch zwischen dem späten Mittelalter und dem frühen 19. Jahrhundert.

    Neben dem renommierten britischen Historiker der Universität Cambridge, Peter Burke, kommen etwa 180 Wissenschaftler aus Europa und Übersee in die Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Organisiert wird die Tagung von Prorektor Professor Michael North, dem Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Geschichte der Neuzeit am Historischen Institut der Universität Greifswald. Die Veranstaltung ist Teil der zahlreichen Aktivitäten der Hochschule im Jahr der Geisteswissenschaften.

    Die Tagung beleuchtet den kulturellen Austausch aus theoretischer, nationaler, transnationaler, sozialer und globaler Perspektive. Die Vielfalt der Themen ist entsprechend breit gefächert. Sie reicht von Glaubensflüchtlingen und Kulturtransfer im Konfessionellen Zeitalter über Fallstudien zum kaufmännischen und medizinischen Wissen bis zum Juwelenhandel von Indien nach Europa. Für eine lange Zeit konzentrierte sich die Forschung unter dem Stichwort "Kulturtransfer" auf den Austausch zwischen nationalen Kulturen, zum Beispiel zwischen Deutschland und Frankreich im 18. und 19. Jahrhundert. Die Greifswalder Tagung geht darüber hinaus, indem sie in Anlehnung an Peter Burke nicht allein bloße Austauschprozesse, sondern auch die bewusste oder unbewusste Änderung von Bedeutungsinhalten der transferierten Kultur unter die Lupe nimmt. Dabei stellt sich die Frage, ob die mögliche Veränderung von Werten oder Symbolgehalten eines Landes bewusst von der Ausgangskultur durchgeführt wird, oder ob sich jener Wandel eher im Kontext der Zielkultur vollzieht. In beiden Fällen ermöglicht erst eine solche "kulturelle Übersetzung" das Verstehen der übertragenen Inhalte durch den Empfänger. Das Wissen um diesen Prozess führt Historiker dabei einerseits zu der Fragestellung nach den Beweggründen, bestimmte Kulturelemente zu vermitteln, und andererseits auf die Suche nach den Motiven, die ökonomischer, politischer oder sinnlich ästhetischer Art sein können.

    Finanziell unterstützt wird die Tagung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald und die Universität Greifswald. Das ausführliche Programm kann im Internet unter
    http://www.uni-greifswald.de/~histor/~neuzeit/AG_FnZ_2007.htm abgerufen werden.

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Historisches Institut
    Rubenowstraße 9 a, 17487 Greifswald
    Prof. Dr. phil. Michael North
    T +49 3834 86-33 09
    E north@uni-greifswald.de
    http://www.uni-greifswald.de/~histor/~neuzeit/fnz.htm


    Bilder

    Polnisch-jüdische Kaufleute auf dem Weg zur Leipziger Messe.
    Polnisch-jüdische Kaufleute auf dem Weg zur Leipziger Messe.
    Radierung von Georg Emanuel Opiz, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig:
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Polnisch-jüdische Kaufleute auf dem Weg zur Leipziger Messe.


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