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04.07.2000 09:06

Forschung an der Oberfläche

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Seine Forschungsarbeiten über die Chemie und Physik von Oberflächen haben internationale Anerkennung gefunden und sind mit zahlreichen Preisen und Ehrungen gewürdigt worden. Am 4. Juli erhält Prof. Dr. Gerhard Ertl an der Universität Münster eine weitere hohe Auszeichung: Die Mathe- matisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität verleiht dem Direktor am Fritz-Haber- Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin die Würde eines Ehrendoktors.

    Gerhard Ertl wurde 1936 in Stuttgart geboren. Er studierte Physik an der Technischen Hochschule Stuttgart und an den Universitäten Paris und München. Nach dem Diplom in Stuttgart 1961 wurde er 1965 an der Technischen Hochschule München promoviert. Schon zwei Jahre später habilitierte er sich an der TH München für das Fach Physikalische Chemie mit einer Untersuchung von Oberflächenstrukturen und -reaktionen. Die weiteren Stationen seiner akademischen Karriere waren dann Hannover, wo er 1968 Direktor des Instituts für Physikalische Chemie an der Technischen Universität wurde, München, wo er 1973 die Leitung des Instituts für Physikalische Chemie an der Universität übernahm und schließlich Berlin, wo er seit 1968 Direktor am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft und Honorarprofessor an der Freien Universität, an der Technischen Universität und seit 1996 auch an der Humboldt-Universität ist.

    Prof. Ertl hat sich in seiner wissenschaftlichen Laufbahn konzentriert auf die Erforschung atomarer Strukturen sowie auf die Dynamik und Reaktivität von Festkörper-Oberflächen, die in Kontakt mit gasförmigen und flüssigen Phasen stehen. Dabei stellt die nichtlineare Dynamik komplexer Systeme einen besonderen Schwerpunkt dar. Seine Veröffentlichungen, deren Zahl deutlich über 500 liegt, sind international hoch angesehen und haben dazu geführt, dass Prof. Ertl heute der international an erster Stelle rangierende deutsche Forscher auf dem Gebiet der Grenzflächen und der heterogenen Katalyse ist. Er versteht es meisterhaft, die modernen Methoden der Oberflächenphysik mit ihrem erheblichen Aufwand und ihren subtilen Auswertungsverfahren zur Klärung von wissenschaftlich wie auch anwendungstechnisch interessanten Fragestellungen einzusetzen.

    Die hohe internationale Wertschätzung seiner Arbeiten hat ihm seit 25 Jahre eine ungewöhnlich große Zahl von Auszeichnungen, Ehrungen und Ernennungen im In- und Ausland eingebracht, darunter viele anerkannte Wissenschaftspreise wie den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1991 und den Preis für Chemie der israelischen Wolf-Foundation 1998. Das Große Bundesverdienstkreuz und die Ehrendoktorwürde der Ruhr- Universität Bochum erhielt er 1992.

    Die Ehrendoktorwürde der Mathematisch- Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster, die erste auf Antrag des Fachbereichs Chemie und Pharmazie, wird am 4. Juli im Rahmen einer Akademischen Feier verliehen, die um 16.15 Uhr in der Aula des Schlosses (Schlossplatz 2) beginnt. Die Laudatio hält Prof. Dr. Ferdi Schüth von der Universität Frankfurt/Main. Überreicht wird die Ehrendoktor-Urkunde vom Dekan der Mathe-matisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universiät Münster, Prof. Dr. Wulfhard Lange.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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