Synthetische Diamantklingen verfilmt
Mit dem Filmpreis in der Kategorie »Instruments and Devices« sind PD. Dr. Christoph W. Spraul, Oberarzt in der Ulmer Universitäts-Augenklinik (Ärtzlicher Direktor Prof. Dr. Gerhard K. Lang) und sein Team auf der diesjährigen Tagung der American Society of Cataract and Refractive Surgery in Boston, Mass. (USA) vom 20. bis 24. Mai 2000 prämiiert worden. Die jährlich verliehene Auszeichnung genießt in der Fachwelt hohes Ansehen. Über 200 Beiträge in neun Sparten aus aller Welt waren dieses Jahr bei der Jury eingereicht worden. Der Ulmer Streifen mit dem Titel »Manufacture and application of custom-designed Diamond Knives« dokumentiert Entwicklung, Produktion und klinischen Einsatz einer neuen Generation von Diamantklingen in der Augenchirurgie. Es ist bereits der zweite Filmpreis der Ulmer Augenheilkundler, die 1998 von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft für ihren Dreh über die Bestimmung des retinalen Blutflusses mittels Vessel-Analyzer prämiiert worden waren.
Ihr neues Sujet basiert seinerseits auf einer Erfolgssytory: der Entwicklung neuartiger Diamantklingen, resultierend aus einer Kooperation zwischen Industrie und Universität. Die Gesellschaft für Diamantprodukte (GFD), eine Spin-off-Gründung der Universität, im Frühsommer vergangenen Jahres aus dem bundesweiten Existenzgründerwettbewerb »StartUp« als Sieger hervorgegangen (wir berichteten in uui Nr. 231), entwickelte sich mit Venture Kapital des DaimlerChrysler Forschungszentrums. Maßgebenden Anteil hatten die Ulmer Elektrotechniker Dr.-Ing. Peter Gluche (Abteilung Elektronische Bauelemente und Schaltungen) und Dr. André Flöter (DaimlerChrysler).
Ausgangsmaterial für die Herstellung der Diamantklingen ist eine polykristalline Diamantschicht auf einem Siliziumträger, die in einem Plasma-CVD(Chemical Vapor Deposition)-Verfahren synthetisch erzeugt wird. Dieses Verfahren wurde ursprünglich für die Mikrotechnologie zur Herstellung robuster Mikrosensoren entwickelt. Die physikalischen Eigenschaften der so hergestellten synthetischen Diamantschichten entsprechen denen von Naturdiamant. Das Verfahren erlaubt die Erzeugung dünner Diamantschichten, die aufgrund ihrer sehr geringen Oberflächenrauhigkeit ohne nachträgliche Politur für die Herstellung von Diamantskalpellen verwendet werden können. Die Nutzung dieser Diamantfilme als Werkstoff für die Mikrosystemtechnik erforderte die Weiterentwicklung und Adaptation von Technologien aus der Silizium-Mikrosystemtechnik - insbesondere Kontakttechnologien, Lithographie- und Strukturierungsverfahren. Bei der wissenschaftlichen Untersuchung der Schneideeigenschaften und der Formgebung der Diamantklingen einschließlich ergonomischer Gestaltung der Griffe arbeiteten die Techniker u.a. mit der Arbeitsgruppe Spraul zusammen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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