Berlin/Moskau, 18. September 2007 - Heute haben die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und die Russische Agentur für Atomenergie (ROSATOM) beschlossen, in Moskau ein gemeinsames Institut zu gründen. Das Institut soll die Beiträge der russischen Forschung zum zukünftigen Teilchenbeschleuniger FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) koordinieren, der mit internationaler Beteiligung in Darmstadt gebaut wird.
Das FAIR-Russia Research Centre (FRRC) wird gemeinsam durch ROSATOM und die Helmholtz-Gemeinschaft finanziert und soll insbesondere auch exzellenten russischen Nachwuchswissenschaftlern ermöglichen, am Aufbau von FAIR mitzuwirken. Doktoranden und Postdoktoranden aus Russland können am FRRC unter besonders attraktiven Bedingungen forschen und gleichzeitig in die internationale Forschung eingebunden werden. Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland können als Gäste des FRRC vom Wissen russischer Physiker profitieren und dabei auch die dynamische wissenschaftliche Infrastruktur Russlands kennen lernen. "Dies ist ein weiterer Meilenstein in der deutsch-russischen Zusammenarbeit, die wir schon seit vielen Jahren schätzen und ausbauen", sagte Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft.
Das Engagement der Helmholtz-Gemeinschaft geht aber noch darüber hinaus.
Zusammen mit dem Russischen Fonds für Grundlagenforschung wurden heute aus 25 Anträgen die ersten acht Helmholtz-Russia Joint Research Groups ausgewählt. Die Forschungsgruppen, die sich vorwiegend aus deutschen und russischen Nachwuchswissenschaftlern zusammensetzen, erhalten jeweils ein jährliches Budget von 150.000 € für die Dauer von drei Jahren. Mit dem Geld werden gemeinsame Experimente und Expeditionen finanziert und attraktivere Bedingungen für den russischen wissenschaftlichen Nachwuchs im eigenen Lande geschaffen. Gleichzeitig werden die russischen Nachwuchswissenschaftler in die internationale Großforschung der Helmholtz-Gemeinschaft eingebunden.
Folgende Helmholtz-Russia Joint Research Groups werden gefördert:
Titel: Physics Analysis and Calorimetry at the Terascale
Deutscher Partner: Deutsches Elektronen-Synchtrotron; Dr. Kerstin Borras
Russischer Partner: Institute for Theoretical and Experimental Physics (ITEP); Dr. Roman Mizuk
Titel: High Dose Irradiation Damage of RAFM Steels
Deutscher Partner: Forschungszentrum Karlsruhe; Dr. Ermile Gaganidze
Russischer Partner: Ulyanovsk State University; Dr. Viacheslav V. Svetukhin
Titel: Hydrogen Isotopes Retention in First-Wall Materials for ITER and Fusion Power Reactors
Deutscher Partner: Max-Planck-Institut für Plasmaphysik; Dr. Matej Mayer
Russischer Partner: Moscow Engineering and Physics Institute (MEPhI); Dr. Anna V. Golubeva
Titel: Molecular pathogenesis of bilateral breast cancer
Deutscher Partner: Deutsches Krebsforschungszentrum; Prof. Dr. Manfred Schwab
Russischer Partner: N.N. Petrov Institute of Oncology; Evgeny N. Suspitsin, MD., PhD
Titel: Structural aspects of biocompatible ferrofluids by scattering methods
Deutscher Partner: GKSS-Forschungszentrum Geesthacht; PD Dr. Regine Willumeit
Russischer Partner: Joint Institute for Nuclear Research (JINR); : PD Dr. Mikhail Avdeev
Titel: ECOLINK - Understanding effects of environmental toxicants at population and community levels
Deutscher Partner: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung- UFZ; PD Dr. Matthias Liess
Russischer Partner: Institute of Systematics and Ecology of Animals, SB RAS; Dr. (C.Sc.)Yury Yurchenko
Titel: Actinide nano-particles: formation, stability, and properties relevant to the safety of nuclear waste disposal
Deutscher Partner: Forschungszentrum Karlsruhe; Dr. Melissa A. Denecke
Russischer Partner: Chemistry Department of Lomonosov Moscow State University (MSU); Dr. Stepan N. Kalmykov
Titel: Derivation of germ line competent rat ES cells for gene targeting
Deutscher Partner: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch; Dr. Natalia Alenina
Russischer Partner: Institute of Cytology, Russian Academy of Sciences; Alexey Tomilin, PhD
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894). http://www.helmholtz.de
Ansprechpartner für die Medien:
Thomas Gazlig
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Leiter Kommunikation und Medien
Büro Berlin
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Dr. Antonia Rötger
Pressereferentin
Tel.: 030 206 329-38
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Elektrotechnik, Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Mathematik, Medizin, Meer / Klima, Physik / Astronomie, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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