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EU-Kommission vergab Grossprojekt an die Uni Jena: Das Internet soll Schulen europaweit verbinden
Jena (05.01.97). Die Koordination eines internationalen Internet-Pro-jekts "Internet-based teaching and learning" (IN-TELE) hat die Europaeische Kommission in Bruessel an die Friedrich-Schiller-Universitaet Jena vergeben und fuer zunaechst zwei Jahre mit rund zwei Millionen Mark Foerdermitteln ausgestattet. Das Team um den Jenaer Kommunikationspsychologen Prof. Dr. Wolfgang Frindte und Dipl.-Psych. Thomas Koehler wird ein europaweites Computernetz aufbauen, in dem Formen und Moeglichkeiten des Schulunterrichts via Internet erprobt und erforscht werden koennen.
Beteiligt sind neben dem Jenaer Paedagogik-Professor Dr. Ewald J. Brunner Wissenschaftler der Universitaeten Essex (England), Strassbourg (Frankreich) und Umea (Schwe-den) sowie vom Institut fuer Angewandte Softwareentwicklung in Muenchen. Zusaetzliche finanzielle Foerderungen erhaelt das Projekt durch das Thueringer Ministerium fuer Wissenschaft, Forschung und Kultur, das auch im Vorfeld die Projektvorbereitung finanzierte, und durch das Thueringer Institut fuer Lehrerweiterbildung. Auch deutsche Wirt-schaftsunternehmen wie die Siemens-Nixdorf-Informations-Systeme AG und die APPLE Deutschland GmbH sind beteiligt.
Die Schulen erhalten dafuer eine zusaetzliche Computerausruestung, mit der Internetbasierter Unterricht in unterschiedlichen Faechern auch ausserhalb des Computerpools durchgefuehrt werden kann. In Trainings- kursen lernen Lehrer und Schueler gemeinsam, selbstaendig computer- basierte Unterrichtseinheiten zu erstellen und mit ihren Partnern aus den anderen Laendern zu bearbeiten. Neben den kommunikations- und paedagogisch-psychologischen Forschungsergebnissen, die IN-TELE liefert, werden die Wissenschaftler ein Handbuch und eine CD-ROM fuer den Internetunterricht erarbeiten.
"Mit dem Projekt wird natuerlich die Idee eines gemeinsamen Europas ohne Grenzen beispielhaft vorangetrieben", beschreibt Wolfgang Frindte die europapolitische Dimension von IN-TELE. Den Wissenschaftlern geht es aber vor allem um die Grundsatzfrage, wie sich das Internet fuer den Unterricht nutzen laesst. "Hier liegen bislang viel zu wenig gesicherte Erkenntnisse ueber die Vor- und Nachteile des jungen Mediums als Teleteaching-Instrument vor", er-laeutert Frindte. So wollen die Wissenschaftler zum Beispiel herausfinden, ob es international Unterschiede in der Medienkompetenz bei Lehrern und Schuelern gibt, wie sich Computeraengste vermindern lassen und wie der computerbasierte Unterricht die Beziehungen zwischen Lehrern und Schuelern beeinflusst.
Aufgrund der grenzueberschreitenden Dimension des Projekts erwarten die Wissenschaftler, dass wechselseitige Stereotype und Vorurteile abgebaut werden. "Ob dabei sogar so etwas wie eine 'virtuelle' europae- ische Identitaet zwischen den beteiligten Lehrern und Schuelern aus England, Frankreich, Schweden und Deutschland entsteht, kann am IN-TELE-Projekt modellhaft ueberprueft werden", hofft Frindte.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Wolfgang Frindte und Dipl.-Psych. Thomas Koehler, Tel. 03641/945230, e-mail: swf@rz.uni-jena.de, http://www.uni-jena.de/svw/compsy/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Psychologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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